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Artikel „Hempel, Gottlob Ludwig“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 726–727, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hempel,_Gottlob_Ludwig&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 04:09 Uhr UTC)
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Hempel: Gottlob Ludwig H., verdienter Schauspieler, geb. 1746 zu Merseburg, starb 23. Juli 1786 zu Prag. Von der Jugendgeschichte dieses strebsamen Künstlers und rechtschaffenen Mannes, dem selbst ein Ekhof und Engel Anerkennung nicht versagten, ist nichts bekannt. Gewiß ist, daß er 1767 in Hamburg als Licander in Crispins Leichenbegängniß debütirte, 1768 mit Ackermann nach Braunschweig und dann wieder zu Seyler nach Hannover ging. Ostern 1770 engagirte er sich bei Döbelins Gesellschaft, mit der er Stettin, Stralsund, Berlin, Potsdam, Leipzig, Halle, Braunschweig, Magdeburg und Dresden bereiste, 1775 sich von Neuem der Seylerschen und 1777 der Bondinischen Truppe zuwandte, bei der er starb. Zärtliche Väter und komische Alte waren sein Fach, sein scharfer Geist befähigte ihn den Dichter zu verstehen und seine Darstellung richtete sich auf das Natürliche. Im Beginn seiner Laufbahn suchte er Böck nachzuahmen, an dem er sich bildete. Carlos (Clavigo), Holbeck (Deserteur aus Kindesliebe), Prinz (Edelknabe), der Eheprocurator, Dr. Wunderlich [727] (Räuschchen), Greis (Mündel) und andere Rollen fanden in ihm einen ausgezeichneten Darsteller. Neben seiner schauspielerischen Thätigkeit ging eine litterarische einher, der außer mehreren Romanen, die Trauerspiele „Karl und Luise“ (1785) und „Schwärmerei des Hasses und der Liebe“ (1785), das Schauspiel „die Inkas“ (1786) und das sehr gut aufgenommene Lustspiel „Hanns kömmt durch seine Dummheit fort“ ihr Entstehen verdanken. Sein zu seiner Charakteristik lesenswerthes Testament findet man in den Annalen des Theaters 1788. Heft 1.