ADB:Heinrich Totting von Oyta (2. Artikel)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Oyta, Heinrich von“ von Carl von Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 33–34, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heinrich_Totting_von_Oyta_(2._Artikel)&oldid=- (Version vom 15. Oktober 2024, 13:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 25 (1887), S. 33–34 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Heinrich Totting von Oyta in der Wikipedia
Heinrich Totting von Oyta in Wikidata
GND-Nummer 100945708
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|33|34|Oyta, Heinrich von|Carl von Prantl|ADB:Heinrich Totting von Oyta (2. Artikel)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100945708}}    

Oyta: Heinrich v. O. s. Heinrich von Oyta, A. D. B. XI, 641.

Wir benutzen den Anlaß dieser Verweisung, um den älteren Artikel noch durch folgende Bemerkungen zu ergänzen.

Sein im Oldenburgischen gelegener Geburtsort heißt jetzt Friesoythe[WS 1]. – Er war neben seiner schon früher (a. a. O.) erwähnten Schrift „De contractibus“, der einzigen aus seinen zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten, welche zum Druck gelangte (nur in der Kölner Ausgabe der Werke Gerson’s vom J. 1483 f. Bd. IV, S. 224 ff.), auch auf den Gebieten der Theologie und der Philosophie thätig. Als Theologe gehörte er ebenso wie sein Freund Heinrich v. Langenstein [34] (s. A. D. B. XVII, 672) zu Denjenigen, welche eine Reform der Kirche durch ein allgemeines Concil erwarteten, und wurde daher von seinen Gegnern verketzert. Die „Conclusiones“, wegen deren er auf Veranlassung des Albert von Böhmen nach Rom citirt wurde, sind handschriftlich in München und in Wien vorhanden; doch führte daraus Flacius Illyricus (s. A. D. B. VII, 94 f.) in seinem Catalogus testium veritatis (Ausgabe von 1666, S. 775) einige Stellen an, welche er in seinem Kampfe gegen die Papisten verwerthen konnte. Auch die übrigen theologischen Schriften Oyta’s, namentlich der Commentar zu Petrus Lombardus, sowie Contra Judaeos, De quatuor notabilibus (d. h. zur Tugendlehre) und seine viel gerühmten Predigten sind noch ungedruckt (Handschriften in München und Wien). In der philosophischen Litteratur gehörte er zu den sog. Modernen, d. h. zur nominalistischen Richtung, wie dieselbe in Wien kurz vor ihm durch Albert von Sachsen (s. A. D. B. I, 182) vertreten worden war. Seine Commentare zu mehreren Werken des Aristoteles finden sich handschriftlich in der Leipziger Universitätsbibliothek, Einiges auch in München und in Wien.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Korrekter wäre Altenoythe, wo im 14. Jhd. die Urpfarre Oythe gelegen war. Im nahe gelegenen Friesoythe gab es eine Kapellengemeinde, die der Stellvertreter des Pfarrers, zumeist ein Kaplan, betreute.