ADB:Heinrich II. (Herzog von Brabant)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heinrich II., Herzog von Brabant“ von Karl Theodor Wenzelburger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 481–482, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heinrich_II._(Herzog_von_Brabant)&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 12:14 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 11 (1880), S. 481–482 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Heinrich II. (Brabant) in der Wikipedia
Heinrich II. in Wikidata
GND-Nummer 136851126
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|11|481|482|Heinrich II., Herzog von Brabant|Karl Theodor Wenzelburger|ADB:Heinrich II. (Herzog von Brabant)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136851126}}    

Heinrich II., Herzog von Brabant (1235–1248), der Sohn des vorigen, mit dem Zunamen „der Großmüthige“, war schon 46 Jahre alt, als er zur Regierung gelangte; 1234 hatte er an dem Kreuzzug gegen die Stadinger Theil genommen. Durch die Heirath seiner Töchter – die älteste, Mathilde, war die Gattin Robrechts von Artois, eines Bruders von Ludwig IX., die zweite, Beatrix, war mit Heinrich Raspe, Landgrafen von Thüringen verheirathet – wurde er trotz seines friedliebenden Charakters in die damaligen Händel verwickelt. Er selbst heirathete, nachdem er seine erste Frau, Maria von Schwaben, verloren hatte, im J. 1239 Sophie von Thüringen, die Tochter des früheren Landgrafen Ludwig IV. und der heil. Elisabeth von Ungarn. Aus dieser Ehe wurden noch zwei Kinder geboren: Elisabeth von Brabant, die spätere Frau des Herzogs Albrecht von Braunschweig, und Heinrich von Brabant, der Stammvater des Hauses Hessen. Eine Fehde mit dem Erzbischof von Köln, Conrad von Hostade, in welcher brabantische Reiter bis nach Bonn vordrangen, wurde bald beigelegt. Dem Kaiser Friedrich II. blieb der Herzog trotz des von Gregor IX. gegen den ersteren ausprochenen Bannes anfangs treu, als jedoch sein Schwiegersohn, Heinrich Raspe, zum Gegenkaiser erwählt wurde, schlug er sich auf des letztern Seite, war aber nach dessen Tod trotz der dringendsten Vorstellungen des päpstlichen Legaten Caputio nicht zu bewegen, selbst als Candidat für die Kaiserkrone aufzutreten, lenkte dagegen die Aufmerksamkeit der Reichsfürsten auf seinen Neffen, Wilhelm von Holland, der denn auch wirklich zum römischen König gewählt wurde. Aber nicht lange konnte der Herzog den Neugewählten mit Rath und That unterstützen, denn dieser starb schon den [482] 1. Febr. 1248. Er war ein bei seinen Unterthanen sehr beliebter Fürst, für deren materielle Wohlfahrt er während seiner dreizehnjährigen Regierung stets bedacht gewesen war.