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Artikel „Hederich, Benjamin“ von Heinrich Julius Kämmel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 221–222, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hederich,_Benjamin&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 21:12 Uhr UTC)
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Band 11 (1880), S. 221–222 (Quelle).
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Hederich: Benjamin H., ausgezeichneter Schulmann, geb. den 12. Dec. 1675 zu Geithain in Sachsen, gest. den 18. Juli 1748 in Großenhain. Sohn eines Geistlichen, erhielt er eine gründliche Vorbildung auf der Fürstenschule in Grimma, worauf er erst in Leipzig, dann in Wittenberg höheren Studien sich hingab. In Wittenberg blieb er dann noch über fünf Jahre in der Stellung eines Informators, welchen Aufenthalt er zu seiner weiteren Fortbildung bestens benützte. Im J. 1702 kam er als Lehrer an die Schule zu Kloster Bergen, 1705 übernahm er das Rectorat der Schule in Großenhain, welches wenig lohnende Amt, obwol von andern Seiten Rufe zu bedeutenderen Aemtern an ihn ergingen, er bis an seinen Tod behielt. Obwol er seinen Schülern täglich 6–7 Stunden widmete, entwickelte er doch eine umfangreiche schriftstellerische Thätigkeit, die seinen Namen über die Grenzen Deutschlands bekannt machte. Er eröffnete [222] sie mit vier sehr zeitgemäßen Werken: „Anleitung zu den vornehmsten historischen Wissenschaften“ (Wittenberg 1711, 6. Ausg. Berlin 1742, auch später noch in einer Bearbeitung von Schmidt und Eschenburg 1782 und 1787 erschienen), „Anleitung zu den vornehmsten philosophischen Wissenschaften“ (Witt. 1713 und 1746), „Anleitung zu den vornehmsten mathematischen Wissenschaften“ (Witt. 1714, 6. Ausg. 1744, noch einmal 1772 von Zeiher herausgegeben), „Notitia auctorum antiqua et media, ein Gelehrtenlexikon von den ältesten Zeiten bis zur Wiederherstellung der Wissenschaften“ (Witt. 1714). Daneben erschienen noch in dieser ersten Zeit „Fasti Consulares Romani“ (Witt. 1713, in deutscher Bearbeitung 1723). Für das Studium der alten Sprachen hat er „Progymnasmata linguae Graecae“ (1715, 3. Ausg. 1746) und „Prog. l. Latinae“ (1745) verfaßt, besondere Verdienste aber erwarb er sich durch seine lexicalischen Arbeiten: „Lexicon manuale Graecum“ (Lisp. 1722, wiederholt aufgelegt), „Promtuarium latinitatis probatae oder vollständiges deutsch-lat. Lexicon“ (Leipz. 1729, zuletzt herausg. von J. Joach. Schwabe 1777), „Lexicon manuale latino-germanicum longe locupletissimum“ (Lips. 1739 und 1766, 2 Bände). Sehr nützliche und vielfach gebrauchte Bücher waren auch sein „Reales Schullexikon“ (Leipz. 1717, 3. Ausg. 1748), sein „Mythologisches Lexikon“ (Leipz. 1724, zuletzt von J. Joach. Schwabe 1770, fast ganz in das Zedler’sche Universal-Lexikon übergegangen), sein „Antiquitäten-Lexikon“ (Berlin 1743). Noch erwähnen wir: „Der Jugend auf Schulen mathematische Nebenübungen in der Arithmetik und Geometrie“ (Witt. 1729), „Progymnasmata architectonica oder Vorübungen in beiderlei Baukunst“ (Leipz. 1730, n. A. von Hentsch 1756), „Anleitung zu den vornehmsten, einem künftigen Bürger und Anderen, die nicht studiren wollen, dienlichen Sprachen und Wissenschaften“ (Berlin 1743, neu bearb. von Klügel 1782).

Biedermann in Nova Acta Scholastica, Bd. I. S. 875 ff.