ADB:Haltermann, Johann Nicolaus

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Artikel „Haltermann, Johann Nicolaus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 454–455, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Haltermann,_Johann_Nicolaus&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 09:33 Uhr UTC)
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Haltermann: Johann Nicolaus H., gest. frühestens 1798, war bis 1758 außerordentlicher Regierungssecretär in Stade, darauf Kriegssecretär, dann Regierungs- und Archivsecretär daselbst und erhielt am 22. April 1798 den Charakter eines Hof- und Canzleiraths. In jener sogenannten Geheimrathsperiode Hannovers waren die Regierungssecretäre die factischen Minister, und so hat H. fast ein halbes Jahrhundert die abgesondert gehaltene Regierung von Bremen und Verden höchst segensreich geführt. Er hat diese von Schweden und Dänen übernommenen Lande, deren Herren in England residirten, erst hannoverisch gemacht, ebenso das früher lauenburgische Land Hadeln. Jene hat er, freilich in patriarchaler Weise, aus dem unter Schweden haften gebliebenen Wust der Bischofszeit herausgeführt, die Verwaltung geordnet. Einsichtiger Weise nahm er die Moorculturpläne Findorf’s (s. diesen) auf und ließ sie durchführen. Aus der Zerrüttung des siebenjährigen Krieges, der nach Cumberland’s Rückzug von Hastenbeck sich ins Bremische zog, wo die berüchtigte Convention von Zeven (nach französischer Schreibweise meist „Kloster Seven“ genannt) geschlossen wurde, und von wo Ferdinand von Braunschweig seinen ruhmreichen Feldzug unternahm, wußte er der Provinz rasch Erholung zu schaffen. Noch heute, 1876, reden die Leute von ihm, wie von seinem Sohne Georg (s. o.) mit hoher Achtung. Das Archiv, dem er vorstand, war das alte erzbischöflich Bremische, von Bremervörde nach Stade gebracht, das nachher die Gelehrten bis auf Lappenberg vergeblich suchten. In dessen Räumen tödtete ihn ein Schlaganfall, das Datum war nicht zu finden. Wie er schon Statistik schätzte, zeigt seine „Geschichte der Hornviehseuche in der Provinz“ in (Pratje’s) Altem und Neuem VI., die er nach den Acten von 1715–1772 bearbeitete. Eine Biographie ist bisher von ihm nicht geschrieben. Trotz Schlichthorst’s Nachweisung [455] (Beyträge III. Hannover 1798. S. 349) setzte noch 1856 Köster (Alterthümer etc. der Herzogth. Bremen und Verden S. 158) seinen Tod auf 1791 an.