ADB:Hahn, Emil
*): Emil H., Schauspieler, geboren am 2. März 1832 in Nürnberg, † am 12. September[1] 1897 in Regensburg. H. war der Sohn des Sängers und Malers Eduard Hahn und seiner Gemahlin, der Sängerin Caroline Hahn geb. Möwes. Ursprünglich für das Forstfach bestimmt, kam er jedoch frühzeitig zur Bühne. Er debütirte in Stettin und wurde dann in Karlsruhe engagirt, wo sich Eduard Devrient seiner annahm. Nachdem er einige Jahre mit reisenden Gesellschaften umhergezogen war, kam er im J. 1858 als erster Liebhaber an das Thaliatheater in Hamburg. In den Jahren 1861–62 war er Oberregisseur in Riga, 1863–1870 Director des Stadttheaters in Würzburg und 1870–1871 Director des Thaliatheaters in Graz. Nach dem Tode Hermann Hendrichs’ pachtete er das Victoriatheater in Berlin, das unter seiner zehnjährigen Leitung (1871–1881) seine Glanzzeit erlebte. Damals blühte das Ausstattungsstück nach der Art der „Reise um die Welt“ oder der „Kinder des Capitäns Grant“. Als H. aus dieser Stellung schied, um zuerst die Leitung des Berliner Ostendtheaters (1882–1883) und dann die der Hamburger Centralhalle (1884–1885) zu übernehmen, fing es mit ihm an bergab zu gehen, so daß die weiteren Stufen seiner Thätigkeit als Schauspieldirector kein Interesse mehr haben. Als Schauspieler hat er sich namentlich in den Rollen des Wilhelm Tell und des Hermann in Kleist’s „Hermannsschlacht“ einen Namen gemacht. Ihnen verdankte er die Ehrenmitgliedschaft des Meininger Hoftheaters.
Hahn- Vgl. Josef Lewinsky, Vor den Coulissen. Originalblätter von Celebritäten des deutschen Theaters. Berlin 1881. S. 111–116. – 1899. Neuer Theater-Almanach. Hrsg. von der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger. 10. Jahrg. Berlin 1899. S. 157, 158. – Ludwig Eisenberg’s Großes Biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig 1903. S. 384, 385.
*) Zu S. 705.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ Hahn, Emil XLIX 779 Z. 6 v. o. l.: 12. December (statt September). [Bd. 56, S. 397]