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Artikel „Hager, Johann Georg“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 353–354, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hager,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 05:12 Uhr UTC)
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Hager: Johann Georg H., Geograph, Schulmann und Philolog. Geboren am 24. März 1709 zu Oberkotzau im Baireuthischen, besuchte er die Schulen zu Hof und die Universität zu Leipzig und verwaltete das Lyceum zu Chemnitz von 1741 bis zu seinem Tode am 17. October 1777. Auf den Gebieten der Philologie, Geschichte und Geographie thätig, hat H. seine größte Bedeutung unstreitig in der letzteren Wissenschaft, für deren Pflege und Verbreitung er in seinen beiden Hauptwerken: „Ausführliche Geographie“ (3 Bde. 1746 u. 1747) und „Geographischer Büchersaal zum Nutzen und Vergnügen“ (30 Stücke in 3 Bänden, 1764–74) Dankenswerthes geleistet hat. Das erstere ist in einem 1755 zum ersten Mal veröffentlichten Auszug eines der gebräuchlichsten Lehrbücher der Geographie in deutschen Schulen gewesen, bis es von Büsching’s und Fabri’s späteren Arbeiten verdrängt wurde. Es zeugt von mehr praktischem pädagogischem Sinn in der Auswahl und Behandlung des Stoffes als die früheren Lehrbücher dieser Wissenschaft und ist lebendiger und anregender als irgend eines von diesen. Unter denen, welche dazu beigetragen haben, die Geographie in [354] wirklich nutzbarer Weise in den Unterricht einzuführen, nimmt H. durch diese Arbeiten eine hervorragende Stelle ein. Das zweitgenannte Werk ist bemerkenswerth als die erste rein geographische Zeitschrift in Deutschland. Es wurden darin nicht so sehr die Zeiterscheinungen als vielmehr die hauptsächlichsten geographischen Werke der Vergangenheit besprochen und das Ganze sollte eine Art von zwangloser Geschichte der Geographie darstellen (s. Vorrede zum ersten Band). Viel Gelehrsamkeit und Liebe zur Sache tritt auch hier hervor, doch ist es vorwiegend Büchergeographie, die da getrieben wird, denn weder eigene Reiseerfahrung, noch genügendes Material an Karten und neuen Berichten stand dem fleißigen Herausgeber zur Seite. Mit Dank ist seine Würdigung Sebastian Münster’s anzuerkennen. Außer zahlreichen Programmen sind von seinen Werken noch zu nennen die Ausgabe von Homer’s Ilias, (1740 und bis 1776 noch fünfmal aufgelegt), und „Kurze Einleitung in die Göttergeschichte der alten Griechen und Römer“. 1762.

Meusel, Lexicon.