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Artikel „Gibel, Otto“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 146–147, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gibel,_Otto&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 13:16 Uhr UTC)
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Gibel: Otto G., geboren 1612 auf der Insel Fehmarn als Sohn eines Geistlichen, verließ der Pest wegen sein Vaterland und wendete sich nach Braunschweig, wo ihn Anverwandte unterstützten und für seine weitere Ausbildung Sorge trugen. Als der bekannte Cantor Heinrich Grimm 1631 durch die Zerstörung Magdeburgs von dort vertrieben, nach Braunschweig kam, benutzte er dessen Musikunterricht während dreier Jahre und folgte schon 1634 einem Rufe als Cantor nach Stadthagen im Schaumburgischen. 1642 gab er diese Stellung auf und ging als Subrector nach Minden, wo er nach dem Tode des dortigen Cantors und Musikdirectors Scheffer in dessen Stelle einrückte und dieselbe bis zu seinem Tode 1682 verwaltete. Von seinen Schriften, die Mattheson grundgelehrt [147] nennt, können folgende angeführt werden: „Seminarium modulatoriae vocalis, das ist ein Pflantz-Garten der Singkunst“ (Zelle 1645). Eine zweite Auflage erschien in Bremen 1657. „Kurtzer, jedoch gründlicher Bericht von den Vocibus musicalibus, darinne gehandelt wird von der musikalischen Syllabication oder von der Solmisation“ etc. (Bremen 1659). Dies Buch ist eine mit viel Klarheit geschriebene Abhandlung über die Nachtheile und Vortheile der Solmisation. Ein Auszug befindet sich im ersten Bande von Mitzler’s Bibliothek (Th. 3 S. 16). „Introductio musicae theoreticae didacticae“ etc., Pars generalis, Bremen 1660. Der versprochene zweite Theil zu diesem Werke ist wegen Mangels an den zum Stiche der Figuren nöthigen Mitteln nicht herausgekommen. „Propositiones mathematico-musicae“, d. i. musikalische Aufgaben aus der Mathesi demonstrirt“ (Minden 1666). „Geistliche Harmonien von 1 bis 5 Stimmen, theils ohne, theils mit Instrumenten“, erster Theil (Hamburg 1671).

Gerber, Neues Tonkünstlerlexikon, II. Fétis, Biogr. univers. des musiciens.