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Artikel „Gerstaecker, Karl Eduard Adolf“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 49 (1904), S. 678–679, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gerst%C3%A4cker,_Adolph&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 05:36 Uhr UTC)
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Gerstaecker **): Karl Eduard Adolf G. wurde geboren am 30. August 1828 in Berlin. Nach Absolvirung des Gymnasiums studirte er von 1847 an in Berlin Medicin und Naturwissenschaften, namentlich Zoologie. Nachdem er promovirt und das ärztliche Staatsexamen bestanden, ließ er sich 1852 als praktischer Arzt in Berlin nieder. Mit großem Eifer setzte er jedoch seine zoologischen Studien fort und zog durch seine Schrift „Rhipiphoridum coleopterorum familiae dispositio systematica“, Berlin 1855, sowie durch seine Beiträge zu den Berichten über die wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiete der Entomologie die Aufmerksamkeit auf sich. Als daher Klug, der dirigirende Custos der entomologischen Sammlung der Universität Berlin starb, wurde ihm 1856 diese Stellung übertragen. Im folgenden Jahres habilitirte er sich als Privatdocent für Zoologie. 1860 wurde G. als Docent für beschreibende Naturwissenschaften an dem damaligen landwirthschaftlichen Institut, der jetzigen landwirthschaftlichen Hochschule angestellt und 1873 zum Professor ernannt. 1876 wurde er als ordentlicher Professor der Zoologie [679] und Director des zoologischen Museums an die Universität Greifswald berufen. G. starb am 20. Juni 1895.

Außer zahlreichen kleineren Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften veröffentlichte er folgende Hauptwerke: „Handbuch der Zoologie“, 2 Bde., Lpz. 1863–75, „Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen der Entomologie während der Jahre 1855–1873“, „Entomographien. Abhandlungen im Bereich der Gliederthiere, Bd. 1: Monographie der Endomychiden“, Lpz. 1858, „Ueber die Gattung Oxybelus“, Halle 1867; „Die Arten der Gattung Nysson“ in Abhandlungen der naturw. Ges. zu Halle 1867, „Die Gliederthier-Fauna des Sansibargebietes“ in: v. d. Deckens Reise in Nordafrika, Bd. 3, Lpz. 1873, „Zur Morphologie der Orthoptera amphibiotica“, Berlin 1873, „Ueber das Vorkommen der Tracheenkiemen bei ausgebildeten Insecten“, Lpz. 1874, „Die Wanderheuschrecke, Oedipoda migratoria L.“, Berlin 1876, „Der Coloradokäfer und sein Auftreten in Deutschland“, Kassel 1877, „Das Skelett des Döglings, Hyperoodon rostratus“, Lpz. 1887. Sein bedeutendstes Werk war seine Bearbeitung der Arthropoden in Bronn’s Klassen und Ordnungen des Thierreichs, Lpz. 1866–1895. Auch bearbeitete er die von Peters in Mosambique gesammelten Käfer und Bienen.


[678] **) Zu S. 315.