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Artikel „Gätke, Heinrich“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 49 (1904), S. 678, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:G%C3%A4tke,_Heinrich&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 12:26 Uhr UTC)
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Gätke *): Heinrich G. wurde am 19. Mai 1814 zu Pritzwalk im Regierungsbezirk Magdeburg geboren. Schon als Knabe zeigte er eine entschiedene Vorliebe für die Natur. Er sammelte eifrig Pflanzen, Vogeleier und Schmetterlinge und die Beobachtung der Thierwelt war seine liebste Erholung. Zugleich hatte er auch eine große Neigung Zeichnungen nach der Natur anzufertigen und bewies hierin ein außerordentliches Talent. Nachdem er die Schulen seiner Vaterstadt absolvirt hatte, beschloß er der letzteren Neigung zu folgen und sich zum Maler auszubilden. Namentlich interessirte ihn das ruhelose Meer und suchte er dieses auf die Leinwand zu bannen. 1837 begab er sich, um noch genauere Vorstudien zu machen, nach Helgoland, wo er eine zweite Heimath finden sollte. Es gelang ihm, die Stelle eines Regierungssecretärs unter englischer Herrschaft zu erhalten und dadurch eine gesicherte Existenz zu gewinnen. Die interessante Vogelwelt zog ihn gewaltig an. Er begann zunächst seine Eiersammlung fortzusetzen. Dann aber hatte er auch das Verlangen, die Vögel selbst zu besitzen. Da er ein großer Jagdliebhaber war, so gewährte ihm dies ein doppeltes Interesse. Er begann eine Sammlung aller auf Helgoland vorkommenden Vögel anzulegen. Aber noch weit verdienstvoller waren seine sorgfältigen Beobachtungen über das Leben der Vögel und ihre Wanderzüge. Diese 50jährigen Beobachtungen legte er in seinem von Professor Blasius[WS 1] herausgegebenen Werke: „Die Vogelwarte Helgoland“, Braunschweig 1891, nieder, welches allgemeine Anerkennung gefunden hat und, namentlich was die Wanderzüge der Vögel betrifft, epochemachend genannt werden muß. Seine unvergleichliche Vogelsammlung kaufte 1891, noch zu seinen Lebzeiten, die preußische Regierung. Ein zweites Werk über das Flugbild der Möwen und Seeschwalben war ihm nicht vergönnt, zu vollenden. 1896 erkrankte er an Influenza und am 1. Januar 1897 starb er an den Folgen derselben.


*) Zu S. 257.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Rudolf Blasius (1842–1907), Arzt in Braunschweig.