ADB:Georg Friedrich (Kurfürst und Erzbischof von Mainz)

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Artikel „Georg Friedrich v. Greiffenklau“ von Karl Georg Bockenheimer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 679–680, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Georg_Friedrich_(Kurf%C3%BCrst_und_Erzbischof_von_Mainz)&oldid=- (Version vom 9. November 2024, 10:07 Uhr UTC)
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Georg Friedrich v. Greiffenklau, geboren am 8. September 1573, im Collegium Germanicum zum Theologen ausgebildet, ward 1601 Domscholaster,[680] 1604 Dompropst in Mainz, 1616 Bischof von Worms und am 20. Oct. 1626 Erzbischof von Mainz. Bei seinem Regierungsantritte war das Eichsfeld von Wallensteins Truppen schwer heimgesucht, worüber er auf dem Bundestage in Würzburg (22. Februar bis 18. März 1627) Klage erhob, indem er Wallenstein mit Christian von Halberstadt auf eine Linie stellte. Noch im selben Jahre, als er im October mit seinen Collegen in Mühlhausen zusammen kam, erneuerte er seine Beschwerden und brachte die Mittel und Wege zur Herstellung des Friedens in Berathung. Als erstes Mittel hierzu bezeichnete er auf dem Convente in Bingen (Juli 1628) die Abberufung Wallensteins vom Commando. Alle diese Berathungen und Beschlüsse führten zu keinem Ziele, da Wallenstein den Kaiser zu täuschen verstand. Die Mühlhauser Berathungen wurden dadurch verhängnißvoll, daß sie den Anstoß zu dem Restitutionsedict vom 6. März 1629 gaben; wie in Mühlhausen G. bereits sich für die Wiedererstattung der den Katholiken entrissenen Güter ausgesprochen, so billigte er auch den Entwurf zu dem erwähnten Edict, der ihm, gleich seinen geistlichen Mitkurfürsten, vor der Veröffentlichung zur Begutachtung war mitgetheilt worden. Den Vollzug dieses Edicts, zu dessen Durchführung in den rheinischen Kreisen G. nebst dem Abte von Fulda und dem Grafen von Manderscheid bestimmt war, erlebte der Kurfürst nicht mehr. Unter G. begann der Bau des heute noch stehenden kurfürstlichen Schlosses.

Joannis, Script. rer. mog., I. 933–940.