ADB:Geist, August
Fritz Bamberger sein schönes Talent so rasch entwickelte, daß er schon nach zwei Jahren als selbständiger Künstler auftrat. 1854 durchzog G. daß Rhöngebirge, 1857 Unterfranken, dessen malerische „Burgruinen“ er in einer Sammlung geistreicher Radirungen wiedergab, [529] welche mit Text von Contzen durch L. Adelmann in Würzburg 1858 herausgegeben wurden. 1859 führten ihn seine Studien in die fränkische Schweiz und nach Karlsruhe zu Meister Schirmer; in den folgenden Jahren durchstreifte er das baierische Hochland; im Herbste 1866 begann er eine größere Reise nach Italien, überwinterte seiner angegriffenen Gesundheit wegen in Rom, von wo er Ende Mai 1867 schwer leidend zurückkehrte; am 15. Decbr. 1868 verhauchte er sein nur der Kunst geweihtes Leben. G. war ein Dichter, der die Natur in ihren tiefsten Stimmungen beleuchtete und, ohne der Wahrheit zu nahe zu treten, mit dem Schönheitsgefühl seiner Linien wiedergab. Bewunderungswerth ist sein Fleiß, womit er nicht nur eine große Zahl von Oelbildern ausführte, sondern auch einen Schatz von Studien sammelte, welche er mit gewissenhaftester Sorgfalt wahrte, selbe chronologisch ordnete und darüber sozusagen Buch hielt. Das meiste davon wurde leider am 20. Mai 1869 in einer Auction versteigert.
Geist: August (Christian) G., Landschaftsmaler, geb. am 15. Oct. 1835 zu Würzburg, erhielt die erste Anleitung von seinem Vater Andreas G., einem trefflichen Thiermaler; besuchte die polytechnische Schule daselbst; siedelte 1853 nach München über, wo er als Schüler von- Vgl. Ernst Förster’s Nachruf in Beil. 56 Allgem. Ztg. (Augsb.) vom 25. Febr. 1869. Dann Lützow’s Kunstchronik 1869, S. 142–44. Andresen, Die deutschen Maler-Radirer des 19. Jahrh., Leipzig 1869, III. 207–21. Regnet, Münchener Künstlerbilder, Leipzig 1871, I. 148–58 und ders. in Lützow’s Ztschrft. 1872, S. 197–99. Maillinger, Bilderchronik der Stadt München, 1876, III. Bd. Nr. 1408–1520. S. Portr. gemalt von J. Weingartner 1862.