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Artikel „Bamberger, Fritz“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 38–39, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bamberger,_Fritz&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 02:48 Uhr UTC)
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Bamberger: Fritz B., Maler, geb. in Würzburg 17. Oct. 1814, † 13. Aug. 1873, vierter Sohn des bairischen Hof- und Kammermusikus B., seine Mutter war bairische Hof- und Kammersängerin. 1820 siedelte er mit seinen inzwischen pensionierten Eltern nach Frankfurt über, wo deren Tochter Sabine mehrere Jahre als hervorragendes Mitglied der Oper glänzte (vgl. Fetis, Biogr. des music.). Später wohnten die Eltern in Dresden und Berlin, wo der Knabe, wie auch seit 1828 in Würzburg, sich besonders mit Zeichnen und den Anfängen des Malens beschäftigte. Sein Talent erhielt weitere Ausbildung in Kassel seit 1831, wo er als Schüler des kurfürstlichen Hof- und Decorationsmalers Primavesi lebte. Schon durch mehrere eigene größere Schöpfungen bekannt, siedelte er 1835 wieder nach Frankfurt über. Hier beschäftigten ihn zunächst Arbeiten für die Buchhändler Etlinger in Würzburg und Karl Jügel in Frankfurt, welche ihn das Mainthal und das Rheinthal bereisen ließen („Das Mainthal von Ludwig Braunfels mit 54 Stahlstichen, nach Zeichnungen von Fritz Bamberger“. Würzburg, E. Etlinger). Doch malte er auch Landschaften nach eigener Wahl, welche vielen Beifall fanden. Besonders eine Studienreise nach Frankreich und England, die er 1836 unternahm, lieferte ihm reichen Stoff zu Gemälden. Dieses erfreuliche künstlerische Streben wurde 1837–1840 durch eine dreijährige Dienstzeit bei der Artillerie in Würzburg unterbrochen. Nachdem Fritz B. seiner Dienstzeit genügt hatte, kehrte er nach Frankfurt zurück und begann wieder seine Thätigkeit als Maler. Hatte sein Lebensgang ihn bisher schon in viele Städte und Länder geführt, so war er doch nicht von den gewöhnlichen Pfaden der Touristen abgewichen. In Frankfurt wurde ihm der Auftrag, einen reichen jungen Mann, Hrn. Karl du Fay, auf einer Reise nach Spanien zu begleiten, welches damals noch weniger zugänglich war als in späteren Jahren. Diese Reise, welcher 1851 und 1863 noch zwei Reisen nach Spanien nachfolgten, wurde entscheidend für seine Richtung. Die spanische Landschaft wurde seine Spezialität. Indessen mußte, vielleicht weil Frankfurt, wo vier Brüder Bamberger sich zusammengefunden und ein für ernste wie humoristische Productionen gleich berühmtes Gesangsquartett gebildet hatten, zuviel der geselligen Zerstreuungen bot, ein anderer Aufenthalt gesucht werden, um die reichen Schätze der Skizzen auszubeuten. So siedelte B. denn nach München über und errang sich dort eine ehrenvolle Stellung. Drei bairische Könige, der König von Würtemberg, der Großherzog von Mecklenburg, [39] auf dessen Kosten er die dritte Reise nach Spanien machte, die Kaiserin Eugenie etc. überhäuften den Künstler mit Aufträgen. König Ludwig I. ließ dessen Büste von Halbig in der neuen Pinakothek aufstellen, Ludwig II. verlieh ihm 1870 den Professortitel. B. hatte sich in München verheirathet und sah drei Söhne um sich. Aber in den letzten Jahren wankte seine Gesundheit. Heilung zu suchen, ging er nach Nauenhain im Taunus, starb aber nach kurzem Aufenthalt daselbst und wurde am 15. Aug. 1873 in Niederrad bei Frankfurt an der Seite seines jüngsten Bruders begraben. Von seinen Bildern befindet sich ein großer Theil im Privatbesitz zu Frankfurt. Die Galerie des Freiherrn von Schack in München enthält sieben Bilder aus Spanien von ihm, darunter Gibraltar das bedeutendste. Ebenso die neue Pinakothek deren zwei, eine Schlucht bei Cuenca in S. Geronimo. – Gehört er zu den Nachahmern Rottmann’s, so bleibt er bei unbestreitbarem Talent doch an Großartigkeit weit hinter ihm zurück.