Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Fabricius, Rainer“ von Heinrich Kellner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 524, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fabricius,_Rainer&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 09:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Fabricius, Ulrich
Band 6 (1877), S. 524 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Mai 2015, suchen)
Rainer Fabricius in Wikidata
GND-Nummer 119668262
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|524|524|Fabricius, Rainer|Heinrich Kellner|ADB:Fabricius, Rainer}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119668262}}    

Fabricius: Rainer F., aus Lüttich, geb. 1532, Jesuit, wirkte seit 1570 an der Universität Ingolstadt als Lehrer der Rhetorik und war 1573 Decan der Artistenfacultät. Als solcher führte er auch mit Friedrich Alber den Streit gegen den Senat der Universität, welcher die den Jesuiten von dem Herzoge Albert V. an der Universität eingeräumte Stellung verkümmern wollte. Der Herzog hatte ihnen nämlich die Artistenfacultät übergeben, und als der Senat trotzdem zwei Professoren dieser Facultät ernannte, so erblickten die Genannten darin eine Verkümmerung der ihnen zugesicherten Stellung; auch wollten sie den Eid auf die Statuten der Universität nicht leisten, weil sie schon durch ihre Ordensgelübde verpflichtet seien. Als sie damit nicht durchdrangen, ließen sie ihr Pädagogium und ihren Cursus eingehen und F. begab sich nach München. Jedoch 1576 setzten die Jesuiten ihren Willen durch, und F. trat 1588 ebenfalls wieder als Professor in Ingolstadt ein, las seit 1591 über Moralphilosophie und Politik und hatte damals den Erzherzog Ferdinand von Oesterreich unter seinen Zuhörern. Im J. 1609 trat F., damals Senior der Facultät, in Ruhestand, blieb aber Mitglied derselben, lebte von 1615 an in Biburg und starb 1625 im März 93 Jahre alt. Aus den Ereignissen seines Lebens wird noch erwähnt, daß er den nachmaligen Heiligen Stanislaus Kostka auf dessen Reise nach Rom begleitete.

Mederer, Annales acad. Ingolstad. t. II. – Prantl, Gesch. der Ludwig-Maxim.-Universität. Bd. 1.