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Artikel „Ender, Thomas“ von Heinrich Kábdebo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 106–107, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ender,_Thomas&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 13:45 Uhr UTC)
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Ender: Thomas E., Landschaftsmaler, Zwillingsbruder des Johann E., geb. zu Wien 4. November 1793, † daselbst 28. September 1875. Im Alter von 12 Jahren (1805) kam er bereits an die Akademie und bildete sich hier unter Mößner und Steinfeld. Nachdem er durch mehrere Oelbilder und Radirung niederösterreichischer sowie steyermärkischer Gegenden seine großartige Auffassung der Natur, wie seine technische Fertigkeit zur Geltung gebracht und sich 1816 durch Aufnahmen wild-romantischer Gebirgspartien aus Salzburg und Tirol allseitige Anerkennung schuf, erhielt er 1817 den Ruf, den Legationsrath Baron Neveu nach Brasilien zu begleiten. Leider zwang ihn seine angegriffene Gesundheit nach Verlauf eines Jahres wieder von Rio Janeiro zurückzukehren, doch brachte er immerhin an die tausend Skizzen von dieser Reise nach Wien. Kurze Zeit darnach ging er als akademischer Pensionär auf 4 Jahre nach Italien und schuf hier Aufnahmen, hauptsächlich aus Rom, von wahrhaft classischem Werthe. Verschiedene Aufträge, besonders jene des Erzherzogs Johann und des Fürsten Metternich, führten ihn in der Folge aus dem lärmenden Treiben der Hauptstadt nach den herrlichen Gegenden des Salzkammergutes, nach Tirol und Steyermark; auch studirte er 1826 in Paris die Meisterwerke französischer und niederländischer Malerkunst. Im J. 1836 erhielt er die Stelle eines Correctors im Landschaftszeichnen an der Akademie der bildenden Künste, welche er bis vor wenigen Jahren inne hatte. Zahlreiche Bilder von ihm wurden von deutschen und englischen Künstlern nachgestochen, auch existiren viele artige Radirungen [107] seiner Hand, unter welchen die Suiten: „Aus dem Prater“ und „Aus dem Umkreise des Schneeberges“ seine Vertrautheit mit der Nadel bekunden. Sein Schwager Stöber stach nach J. Dannhauser’s Zeichnung Ender’s wohlgetroffenes Porträt, auch besitzt das österreichische Museum in Wien in dem Miniaturgemälde 20729 ein schönes Selbstporträt des Künstlers.

Vgl. Hormayr’s Archiv XV, Nr. 31 – Nagler’s Neues Künstler-Lex. IV, 120. – Wurzbach’s Lexik. IV, 42. – Todtenprotokoll der Stadt Wien. – Katalog d. histor. Kunst-Ausstellung. Wien 1877.