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Artikel „Eickstedt, Valentin von“ von Gottfried von Bülow in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 746–747, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eickstedt,_Valentin_von&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 02:29 Uhr UTC)
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Eickstedt: Valentin v. E., pommerscher Kanzler, Hauptmann zu Wolgast und Uckermünde und auf Coblenz, Damitzow, Clempenow, Pantow und Krugsdorf angesessen, geb. 1527, † 23. Juli 1579 (1580?), der bekannten [747] pommerschen schloßgesessenen Familie dieses Namens entstammend, wurde im J. 1545 nach Vollendung seiner Studien zu Greifswald durch den Kanzler Jacob v. Zitzewitz in die herzogl. wolgastische Kanzlei gebracht und zu den Geschäften herangezogen. Im J. 1555 war er in Augsburg bei den Verhandlungen über den Religionsfrieden und im folgenden Jahre zu Warschau zur Förderung freien Verkehrs zwischen beiden Ländern als einer der Gesandten Herzogs Philipps I. von Pommern-Wolgast thätig und erhielt, nachdem er 1558 an Jacob v. Zitzewitz’ Stelle Kanzler geworden war, den 29. April 1559 für den genannten Herzog vom Kaiser Ferdinand I. die Belehnung mit Pommern sowie die Bestätigung der Privilegien. In seiner neuen Stellung hatte er als tüchtiger, vom Herzog Philipp I. und dessen Söhnen viel gebrauchter Staatsmann Antheil an allen Angelegenheiten Pommerns nach innen und außen. So drang er auf dem Landtage zu Stettin im Januar 1560 auf Widerstand gegen die zunehmende Verschleuderung des herzoglichen Domaniums durch Herzog Barnim XI. von Stettin und war auch an der Abfassung der schon im Februar 1560 begonnenen, aber erst 1569 veröffentlichten pommerschen Kirchenordnung betheiligt. Nicht minder hat er sich als Forscher und freilich von Späteren überschätzten Schriftsteller auf dem Gebiete der pommerschen Geschichte einen Namen gemacht. Im J. 1552 verfaßte er für den jungen Herzog Johann Friedrich in gutem Latein eine „Epitome annalium Pomeraniae“, der eine „Genealogia Pomeraniae“, ein „Catalogus episcoporum Caminensium“ und eine „Descriptio Pomeraniae“ angehängt ist, zwar kein selbständiges Werk, sondern im wesentlichen ein Auszug aus der sogenannten Kantzow’schen Pomerania, aber klar, tüchtig und männlich geschrieben. Ferner im J. 1562, zwei Jahre nach seines herzogl. Wohlthäters Tode, eine „Vita Philippi I., ducis Pomeraniae“, ebenfalls lateinisch und abgesehen von dem Zweck, ein Denkmal dankbarer Erinnerung zu sein, auch nicht ganz ohne historischen Werth. Endlich in hochdeutscher Sprache „Annales Pomeraniae“, ebenfalls ein aus Kantzow’s genanntem Werke gemachter Auszug, der bisher nur handschriftlich existirt, während die beiden ersten Arbeiten von Balthasar, Greifswald 1728, edirt worden sind. Er ist in der Nicolaikirche in Greifswald beigesetzt; seine Wittwe, Anna, geborene v. Jasmund, mit der er sich 1559 vermählt hatte, überlebte ihn bis 1607. Ueber seine Nachkommenschaft sowie über sein Todesjahr schwanken die Angaben.

Barthold, Geschichte von Rügen und Pommern. v. Eickstedt, Familienbuch der v. Eickstedt. Böhmer[WS 1], Uebersicht der Chroniken Pommerns seit Kantzow in: Balt. Stud. III.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Böhmen