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Artikel „Egger, Johann Georg“ von Adalbert Horawitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 668, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Egger,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 16:48 Uhr UTC)
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Egger: Johann Georg E., Naturforscher, geb. am 15. Mai 1804 zu Salzburg, † am 19. März 1866 zu Wien, hatte als Sohn eines gemeinen Soldaten trotz des Verständnisses der Familie für die Bedeutung der Bildung doch nicht die Mittel, seine rege Wißbegierde in dem Maße zu befriedigen, wie es Andern ermöglicht wird. Auch seine Studienjahre waren dornenvoll, hart und schwer, das gewöhnliche Martyrium armer Knaben ward auch ihm völlig zu Theil. Aber wie so vielen Anderen, stählte sich auch Egger’s Willenskraft in diesem Kampfe; er ward ein vorzüglicher Student, der als ein halbes Kind schon Andere unterrichten konnte. 1824 begann E. medicinisch-chirurgische Studien am Lyceum zu Salzburg, 1826 setzte er dieselben unter Wattmann und Wawruch fort, 1829 gewann er – nachdem er sich hauptsächlich dem operativen Fache zugewendet – das Magisterium der Chirurgie und Geburtshülfe. Seine ausgezeichneten Leistungen als Operateur aber erwirkten ihm nach Jahren mühsamster Arbeit 1834 die Anstellung als Hofwundarzt; es zeugt für seine Energie, daß er sich 1847 als verheiratheter Mann in gesicherter Stellung als Hörer der Medicin inscribiren ließ, 1850 gewann er zu Wien die Ehren des akademischen Grades. Neben den medicinischen Studien hatten E. stets naturwissenschaftliche Forschungen beschäftigt; ungemein eifrig in Excursionen brachte er, ein Naturfreund von seltener Innigkeit und Zartheit, botanisches und zoologisches Material von seinen mit Frauenfeld und Schinner unternommenen Ausflügen heim. Als Mitbegründer der k. k. Wiener zoologisch-botanischen Gesellschaft gewann er hier bald die allgemeine Achtung, er wurde Ausschußrath und Secretär derselben, 1861 erhielt er auch die Anstellung als k. k. Hofarzt. Aber seit 1863 begann er zu kränkeln und ward am obengenannten Tage 1866 seiner Frau, mit der er in sehr glücklicher Ehe gelebt, und einem hoffnungsvollen Knäblein, Ludwig, auf das des Vaters Geisteskraft übergegangen, in Folge einer Lungenlähmung entrissen. Nicht am wenigsten aber hat die Wissenschaft der Zoologie an ihm verloren; mit Schinner zusammen und dann für sich hat E. durch eine Reihe der wichtigsten Abhandlungen über seine Specialität: die Dipterenfauna, die Dipterologie wesentlich erweitert und bereichert, „er wird stets einen ehrenvollen Platz einnehmen in einer Geschichte der Entomologie Oesterreichs“. Ein chronologisches Verzeichniß seiner Werke lieferte Dr. J. R. Schinner in der kurzen, aber warm gehaltenen Lebensskizze Egger’s (Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, 1867), S. 6–10.