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Artikel „Edlibach, Jakob“ von Albert Schumann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 647–648, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Edlibach,_Jakob&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 04:06 Uhr UTC)
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Edlibach: Jakob E., katholischer Theolog, Sohn des Chronisten Gerold E. (s. o.), wurde am 14. April 1482 in Zürich geboren. Er erwarb sich den Grad eines Magisters der freien Künste und erhielt am 14. Aug. 1504 die Stelle eines Chorherrn zu St. Felix und Regula. Wie sein Vater ein aufrichtiger Freund des alten Glaubens, bekämpfte er mündlich und schriftlich, aber in humanem Geiste die kirchlichen Neuerungen Zwingli’s. Bei der Disputation des letzteren mit dem Generalvicar Joh. Faber von Konstanz (29. Jan. 1523) besprach er offen die zwischen ihm und Zwingli bestehenden Meinungsverschiedenheiten, erkannte aber zugleich den ehrenhaften Charakter seines Gegners an. In einer (wol verloren gegangenen) Abhandlung über das Abendmahl bat er den Reformator dringend, von dem eingeschlagenen Wege abzulassen. Der Sieg der neuen Richtung bewog ihn 1523 zur Uebersiedelung nach Zofingen und zur Uebernahme eines Canonicats am dortigen Mauritiusstifte. In dieser Stellung wohnte er mit seinen Collegen Niklaus Christen und Joh. Buchstab (s. d.) dem Religionsgespräche bei, das vom 6.–26. Jan. 1528 in Bern stattfand, und vertheidigte hier die päpstliche Schlüsselgewalt, entgegen der ersten These, daß Christus das alleinige Haupt der Kirche sei. Als infolge dieses Gespräches kurz [648] darauf in Zofingen der evangelische Gottesdienst eingeführt und das Stift säcularisirt wurde, begab sich E. nach Solothurn und sodann nach Zurzach (Aargau), wo er zum Chorherrn und 1532 zum Propste am Verenastifte ernannt wurde. Als solcher starb er 19. Jan. 1546. Sein Sohn, Ludwig Peregrin E., war von 1563–89 ebenfalls Propst in Zurzach.

Leu, Helvet. Lexikon VI. 206–207. – Holzhalb’s Supplement VI. 602–603. – J. J. Frikart, Tobinium ecclesiasticum, oder Kirchliches Aemterbuch d. Stadt Zofingen, Zofingen (1824), S. 25. – Joh. Huber, Geschichte d. Stifts Zurzach, Klingnau 1869, S. 89–96. 250.