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Artikel „Diezmann, Johann August“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 222, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Diezmann,_Johann_August&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 19:33 Uhr UTC)
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Diezmann: Johann August D., 1. Sept. 1805 in dem Dorfe Gazen bei Pegau von ganz armen Eltern geboren. Er studirte in den Jahren 1824 bis 1828 in Leipzig ohne alle Unterstützung Medicin und Naturwissenschaften, widmete sich aber später der Litteratur und lebte als Privatgelehrter in Leipzig. Er starb Juli 1869 zu Schloßchemnitz bei Chemnitz während eines Erholungsaufenthaltes bei den Seinigen. Im J. 1830 gründete er die „Blätter aus der Gegenwart“ und übernahm 1834 die Redaction der „Allgemeinen Modenzeitung“, die er bis zu seinem Tode führte. Als Uebersetzer errang er sich überall Beifall, indem er nicht allein belletristische Werke aus dem Englischen u. Französischen, sondern auch aus dem Französischen wissenschaftliche, namentlich naturhistorische, übertrug, ein „Naturhistorisches Cabinet des Thierreichs“ von W. Jardin, 1836, „Dumont d’Urville’s Malerische Reise um die Welt“, 1834–1837, „d’Orbigny’s Reise in Süd- und Nord-Amerika“, 1837–39. Auch die „Allgemeine Pfennig-Encyklopädie für Kaufleute und Fabrikanten“, Leipzig 1836, 3. Aufl. 1838, erschien unter seiner Leitung. Außerdem gab er noch heraus: „Vollständiges Taschenwörterbuch der vier Hauptsprachen Europa’s“, 1832–36. 2 Thle., „Neues deutsch-französisches Taschenwörterbuch“, 1836, „Nouv. Dictionnaire portatif français-allemand“, 1836 und 1832–1836 mit J. D. Vitale den „Courrier du beau monde“ etc. Unter seinen vielen andern Schriften wollen wir noch erwähnen: „Goethe und die lustige Zeit in Weimar“, 1857, „Goethe-Schiller-Museum“. 1858, „Weimar-Album. Erinnerungen an Karl August und seinen Musenhof“, 1850, „Aus Weimars Glanzzeit. Ungedruckte Briefe von und über Goethe und Schiller“, 1855, „Goethe’s Liebschaften und Liebesbriefe“, 1866 etc. und die vielen Arbeiten in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften.

Vgl. Brümmer, Deutsches Dichter-Lexikon I. 142 ff.