ADB:Dieffenbach, Johann Philipp

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dieffenbach, Johann Philipp“ von Philipp Walther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 126–127, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dieffenbach,_Johann_Philipp&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 12:45 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Diel, Adrian
Band 5 (1877), S. 126–127 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Philipp Dieffenbach in der Wikipedia
Johann Philipp Dieffenbach in Wikidata
GND-Nummer 11610032X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|126|127|Dieffenbach, Johann Philipp|Philipp Walther|ADB:Dieffenbach, Johann Philipp}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11610032X}}    

Dieffenbach: Johann Philipp D., geb. am 2. Juni 1786 zu Dietzenbach bei Langen im Großherzogthum Hessen, woselbst sein Vater Pfarrer und sein erster Lehrer war. Seine Gymnasialbildung erhielt er in Darmstadt unter der Leitung Wenck’s und Zimmermann’s. Nach vollendeten Universitätsstudien gründete er auf Veranlassung eines in Köln wohnenden Bruders eine Privatschule in Crefeld, wo er zugleich erster Lehrer der Armenschule war. Nach fünfjähriger Thätigkeit daselbst kehrte er nach Gießen zurück, errichtete hier eine Mädchenschule, während er sich zu seiner Staatsprüfung und Promotion vorbereitete. Ehe er aber seine Absicht erreichte, wurde er auf Empfehlung mehrerer hochstehender Männer zum Erzieher des Prinzen Ludwig von Hessen, des jetzt regierenden Großherzogs Ludwig III. von Hessen, berufen, welche Stelle er jedoch nur vom J. 1812 bis zum J. 1815 bekleidete. Seine Natur paßte nicht in das Hofleben und zur Erziehung eines Prinzen, so sehr er auch die Bedeutung seiner Aufgabe und die Gelegenheit, mit hervorragenden Personen in Verbindung [127] zu stehen, zu schätzen wußte. Er begab sich darum im Sommer 1815 als außerordentlicher Professor der Philosophie nach Gießen, erwarb sich den Doctorgrad und hielt mehrere historische Vorlesungen. Da er aber in Gießen in ökonomischer Hinsicht keine großen Aussichten hatte, so bewarb er sich um das Rectorat der Augustinerschule zu Friedberg in der Wetterau, welches Amt er bis zur Auflösung dieser Schule im J. 1836 versah. Er übernahm dann die Leitung der sogenannten Musterschule in Friedberg und im J. 1849 die Direction der neugegründeten Realschule, die er bis zu seinem am 25. Oct. 1860 erfolgten Tode weiter führte. – D. hat sich durch seine Forschungen und Arbeiten in localer Archäologie und Geschichte sowie durch die Anregung, die er für diesen Zweig des Wissens in den verschiedensten Kreisen zu geben verstand, namhafte Verdienste erworben. Er war ein bahnbrechender Forscher für die Kenntniß[WS 1] des Römerthums in der Wetterau und entfaltete seine Thätigkeit dafür in der Sammlung von Alterthümern, die in der Wetterau gefunden wurden, wie in der Bearbeitung des daraus sich ergebenden Stoffes. Seine hervorragendsten litterarischen Arbeiten sind seine „Geschichte von Hessen“, seine „Urgeschichte der Wetterau“ und seine „Geschichte von Friedberg“.

Vgl. Scriba, Lexikon der Schriftsteller Hessens und Justi’s Hess. Gelehrten-Lexikon, welches letztere eine Selbstbiographie Dieffenbach’s enthält.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Kennntniß