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Artikel „Dehn, Siegfried Wilhelm“ von Arrey von Dommer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 27–28, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dehn,_Siegfried&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 10:35 Uhr UTC)
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Dehn: Siegfried Wilhelm D., tüchtiger Musikgelehrter und Bibliothekar, Sohn eines Bankiers zu Altona, geb. daselbst 25. Februar 1799; studirte, nachdem er in Plön das Gymnasium absolvirt, in den Jahren 1819–22 zu Leipzig die Rechte, trieb daneben aber zugleich eifrig Musik. In Berlin, wo er 1823 sich niederließ, wurde er Bernhard Klein’s Schüler und wählte die Musik, insbesondere musikwissenschaftliche Fächer, zu seinem ausschließlichen ferneren Lebensberufe. Wiewol er auch in der praktischen Musik gut bewandert war und namentlich auf dem Violoncello ziemlich viel Fertigkeit besaß, beschäftigte er sich doch vorzugsweise mit der Geschichte, älteren Theorie und Bibliographie, worin er sehr ansehnliche und solide Kenntnisse sich erwarb. Im J. 1842 wurde er, nachdem er noch verschiedene Reisen gemacht hatte, als Conservator der musikalischen Abtheilung der königlichen Bibliothek zu Berlin angestellt und trug zur Vermehrung und Erweiterung derselben nicht unerheblich mit bei. In diesem Amte verblieb er bis zu seinem, 12. April 1858 erfolgten Tode. Von eigenen [28] Arbeiten hat er hinterlassen: „Theoretisch-praktische Harmonielehre etc.“, 1840; zweite vom Verfasser umgearbeitete Auflage 1860 (zu ihrer Zeit besonders durch viele auf die ältere Tonsatzlehre bezügliche Erläuterungen und Mittheilungen werthvoll); „Lehre vom Contrapunkt, Canon und Fuge, aus den hinterlassenen Manuscripten herausgegeben von B. Scholz“, 1859: „Analysen dreier Fugen von S. Bach und einer Vocalfuge von A. M. Bononcini“, 1858. Ferner redigirte D. in den Jahren 1842–48 die von Gottfr. Weber 1824 begründete musikwissenschaftliche Zeitschrift Cäcilia, und lieferte eine mit Anmerkungen versehene Uebersetzung der schätzbaren biograph. Notiz über Orlandus Lassus von Heinr. Delmotte, 1837. Insbesondere hat er noch durch gute Ausgaben älterer Musikwerke manches Verdienst sich erworben: „Orlandus Lassus, Psalmi VII poenitentialis“, Berlin bei Gust. Crantz, o. J., in moderne Partitur übertragen; dessen Motetten „Gustate et videte“, Berlin bei Trautwein, o. J. und „Quo properas“, 10 voc. in 2 Chören, Berlin; „12 Hefte mehrstimmiger Gesänge des 16. und 17. Jahrhunderts“ (Stücke von Lassus, Palestrina, Phil. de Monte, Cost. Porta, Cypr. de Rore, J. de Wert, Ferabosco u. a.), Berlin bei Crantz, o. J.; ein Heft Choralbearbeitungen für die Orgel von Dietr. Buxtehude, Leipzig bei Peters.