Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Corte, Gottlieb“ von Conrad Bursian in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 505–506, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Corte,_Gottlieb&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 06:13 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Cort, Cornelius
Band 4 (1876), S. 505–506 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Gottlieb Corte in Wikidata
GND-Nummer 116341564
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|505|506|Corte, Gottlieb|Conrad Bursian|ADB:Corte, Gottlieb}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116341564}}    

Corte: Gottlieb C. oder Kortte (auf den Titeln und in den Dedicationen seiner Schriften nennt er sich Cortius, aber in seiner Bearbeitung der Ausgabe von Cicero’s „Epistolae ad diversos“ von Chr. Cellarius, Leipzig 1722, sind die von ihm herrührenden Anmerkungen mit G. Kortte bezeichnet), [506] geboren zu Beßkau (Beeskow) in der Niederlausitz 27. Febr. 1698, studirte von 1715 an in Leipzig Theologie und Humaniora, wurde 1718 Baccalaureus, 1720 Magister, widmete sich dann dem Studium der Jurisprudenz, erhielt 1724 zu Frankfurt a/O. die juristische Doctorwürde, 1726 eine außerordentliche Professur der Jurisprudenz an der Universität Leipzig, wo er mit sehr großem Beifall lehrte, aber schon am 7. April 1731 starb. Abgesehen von einigen juristischen Dissertationen, einer auf die Kritik des Curtius bezüglichen „Epistola critica“ an Chr. Aug. Heumann, drei Dissertationen „De usu orthographiae latinae“ und mehrfachen Beiträgen zu den Acta eruditorum hat er sich durch mehrere Ausgaben lateinischer Schriftsteller mit zum Theil sehr umfänglichen kritischen Commentaren bekannt gemacht, welche sich in der Methode im wesentlichen der Burmann’schen Schule anschließen, aber durch Geschmack und kritische Schärfe die meisten Arbeiten dieser Schule überragen. Das bedeutendste darunter ist seine Ausgabe des Sallustius (Lipsiae 1724, 4., mit einer Sammlung der Fragmente der älteren römischen Historiker), für welche er eine Anzahl wichtiger Handschriften benutzt. Von Lucan’s „Pharsalia“, die er im J. 1726 mit ganz kurzen kritischen Bemerkungen herausgab, hatte er eine größere Ausgabe vorbereitet, von welcher im J. 1727 die ersten Blätter in splendider Ausstattung gedruckt wurden: aber der Verleger (Gleditsch) gab, durch das Erscheinen der Oudendorp’schen Ausgabe abgeschreckt, das Unternehmen auf, so daß Corte’s Arbeit erst nach einem Jahrhundert durch C. Fr. Weber vollendet und veröffentlicht worden ist (Leipzig 1828, 1829, II.). Auch die Ausgabe der Briefe des Plinius wurde nicht von C. selbst, sondern von Paul Daniel Longolius vollendet und veröffentlicht (Amsterdam 1734, 4.). Endlich hat C. außer der schon erwähnten Neubearbeitung der Cellarius’schen Ausgabe von Cicero’s „Epistolae ad diversos“ Seneca’s Spottschrift auf den Tod des Kaisers Claudius zugleich mit den „Satyrae Menippeae“ des Justus Lipsius und des Peter Cunaeus herausgegeben (Leipzig 1720).