ADB:Contzen, Adam
Contzen: Adam C., geb. 1573 in dem jülichschen Städtchen Monjoye, † am 19. Juni 1635. Er studirte in Köln im Gymnasium trium coronarum, wurde 1591 magister artium und trat 1595 in den Jesuitenorden. Großen Ruf hatte er wegen seiner hervorragenden Kenntnisse in der griechischen, hebräischen, syrischen und chaldäischen Sprache. Nachdem er mehrere Jahre an der Mainzer Universität Theologie gelehrt hatte, wurde er Beichtvater des Bischofs Gottfried v. Aschhausen von Bamberg und Würzburg; von 1624–35 bekleidete er dieselbe Stelle bei dem Kurfürsten Maximilian von Baiern. Im J. 1635 starb er in München. Er gehörte zu den streit- und fruchtbarsten Polemikern seines Ordens. Wegen seiner Schlagfertigkeit wurde er vom Cardinal Bellarmin beglückwünscht. Von seinen zahlreichen Schriften sind zu nennen: „Commentaria in quatuor sancta evangelia“; „Politicorum libri decem, in quibus de perfectae reipublicae forma, virtutibus et vitiis, institutione civium, legibus, magistratu ecclesiastico, civili potentia reipublicae denique seditione et bello tractatur“; „Daniel aulae, speculum de statu, vita, virtute aulicorum atque magnatum“; „De haereseon incremento“; „Consult. de unione et synodo generali evangelicorum“; „De pace Germaniae“; „Disceptatio de secretis societatis Jesu“; „Jubilum jubilorum, jubilaeum evangelicorum etc.“; „Semen haereticorum Germaniae“; „Politicorum libri decem“; „Methodus doctrinae civilis“; „Responsio theol. ad problemata Saxonica“; „Commentaria in quatuor Christi evangelia“; „De causis bellorum praesentis temporis“.
- Hartzheim, Bibl. Col. – Materialien zur geistl. und weltl. Statistik, 1. Jahrg. v. Büllingen, Kölner Buchdruckergesch. Ueber die volkswirthschaftlichen Ideen seines Liber politicorum vgl. Roscher, Gesch. d. Nationalökonomik in Deutschland, S. 205.[1]
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 455. Z. 15 v. u.: Brischar, P. Adam Contzen S. J., ein Ireniker und Nationalöconom des 17. Jahrh. Eine culturhistorische Studie. Würzb. 1879. [Bd. 9, S. 794]