ADB:Clemens non Papa, Jakobus

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Clemens non Papa, Jacobus“ von Arrey von Dommer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 318, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Clemens_non_Papa,_Jakobus&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 21:41 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Clemens, Gottfried
Nächster>>>
Clement, David
Band 4 (1876), S. 318 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Clemens non Papa in der Wikipedia
Clemens non Papa in Wikidata
GND-Nummer 118666215
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|318|318|Clemens non Papa, Jacobus|Arrey von Dommer|ADB:Clemens non Papa, Jakobus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118666215}}    

Clemens: Jacobus C. non Papa, sehr geschätzter und fleißiger Tonsetzer, einer der berühmtesten aus der Periode zwischen Josquin und Palestrina-Lassus. Er stammte aus Flandern und seine meisten Werke sind zu Löwen und Antwerpen herausgekommen, aber die Daten seiner Geburt und seines Todes sind unbekannt. Als im Jahre 1543 seine Compositionen zu erscheinen anfingen, soll er schon hoch betagt gewesen sein; doch war er 1556 noch am Leben, denn Hermann Fink zählt ihn in seiner „Practica musica“, welche in diesem Jahre erschien, unter seinen Zeitgenossen mit auf. Ebenso dunkel sind seine übrigen Lebensverhältnisse; man weiß nur, daß er Capellmeister oder Hoforganist Karls V. und weit und breit berühmt gewesen ist. Der scherzhafte Beiname non Papa, welchen seine Mitlebenden zur Unterscheidung von dem gleichzeitigen Papst Clemens VII. ihm beilegten, läßt auch schließen, daß sein Name in Jedermanns Munde gewesen sei. Seine durch gefällige Natürlichkeit und Reinheit des Contrapunkts ausgezeichneten Compositionen, von denen nicht nur eine, wie man selbst noch in Schriften aus neuester Zeit angegeben findet, sondern eine ganze Reihe noch während seines Lebens im Drucke herauskamen, sind zahlreich und müssen sehr begehrt gewesen sein; die meisten erschienen wiederholt in selbständigen Ausgaben, außerdem kommen eine Anzahl in Sammelwerken vor, wo Clemens’ Name unter den Ausgezeichnetsten seiner Zeit, neben Gombert, Crecquillon, Benedict Ducis, Morales, Cyprian de Rore, Willaert, Costanzo, Festa, Lassus und Anderen steht. Von seinen Werken kann hier nur eine oberflächliche Uebersicht gegeben werden: „Messen 4–5 voc.“, 10 Bücher, Löwen bei Petrus Phalesius 1556–60, die ersten vier Bücher 1558 wieder aufgelegt; – „Seelenmesse 4 voc.“ ebend. 1580, 1625; „6 Motetten“, Antwerp., Tilman Susato 1546; – „6 Bücher Motetten“, Löwen, bei Phalesius 1559, alle wieder aufgelegt; auch das 8. Buch dieser Sammlung enthält Motetten von C.; Psalmen, in den „4 Büchern Psalmen“, Nürnberg, bei Montanus und Neuber, 1553 bis 1554; – „Chansons“ in den Sammlungen Paris bei Attaignant 1543; Antwerp. bei Tilman Susato, 1545, 1549, 1558; Löwen bei Phalesius 1569; Antwerp. 1597, 1636; 4 Bücher Tonsätze 3 voc. zu den „Souter-Liedekens“, Antwerp. bei Tilman Susato 1556–57. – Außerdem enthalten noch Tonsätze von C. die „Motetten“ bei Tilman Susato, 1543–46; „Motetti de Labirinto 4 voc.“ – Venedig 1554; – das 3. Buch der „Motetten 5 voc.“, Venedig bei Gardano, 1549; – die Orgel-Tabulaturbücher von Ammerbach, Nürnberg bei Gerlach, 1575; von Bernhard Schmid, Straßburg bei Jobin 1577; die Lautenbücher „Horti Musarum“ Thl. II., Löwen bei Phalesius, 1553; – „Luculentum Theatrum Musicum“, ebend. 1568.