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Artikel „Chlodulf von Metz“ von Heinrich Hahn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 127–128, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Chlodulf&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 12:03 Uhr UTC)
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Chlodulf von Metz (auch Flodulf, Glodulf, Childulf), der 32. Bischof des genannten Sprengels, der Nachfolger Godo’s und Vorgänger Abbo’s, hat seinen Sitz etwa 40 Jahr und zwar nach Bonnell’s Berechnung vom 19. Mai 656 bis zum 8. Juni 696, seinem Todestage, innegehabt; jedoch ist nicht zu übersehen, daß sein Nachfolger schon 693 als Bischof genannt wird. Er ist in hohem Alter beinahe hundertjährig gestorben und erlebte das Emporkommen, den vorübergehenden Sturz und das neue Uebergewicht der Pippinidenfamilie, sowie die Verschwägerung seiner eigenen Familie mit dieser. Sein Vater war nämlich der hl. Arnulf, der berühmte Stammvater der Arnulfinger oder Pippiniden, der Rathgeber merowingischer Könige und gleichfalls Bischof von Metz; seine Mutter hieß angeblich Doda. Sein jüngerer, wol vor ihm gestorbener Bruder war Anchises oder Ansegisilus, der Tochtermann Pippins. Wie dieser, lebte er anfangs bei Hofe und war verheirathet; ein Sohn von ihm wird genannt. Er erscheint in einer Urkunde Sigberts II. von Austrasien als domesticus, d. h. als ein in der Provinz und bei Hofe wirkender und zu hohen Ehrenstellen berechtigter Mann. In der That wird er später Bischof, sogar in einer Urkunde zwischen 664–66 Erzbischof genannt; irrig dagegen ist seine Bezeichnung als Bischof von Trier, und wie in der Geschichte seiner Unterhaltung über den Tod der hl. Gertrud, eine Verwechslung mit Hildulf von Trier. – Seines Vaters Verschwendung aus Wohlthätigkeitstrieb soll er entgegengetreten sein, dagegen, um dessen frommen Wandel sich zum Vorbild zu nehmen, eine Lebensbeschreibung desselben haben anfertigen lassen. – Seine lange Amtsverwaltung, das Fernbleiben von öffentlichen Angelegenheiten deutet auf stille geistliche, vielleicht auch gedeihliche Wirksamkeit, da fromme Leute, wie der hl. Teudo, sich unter seiner Leitung bilden und dankbar seine Hauptkirche mit Gütern beschenken. – Wie sein Vater, wird auch er in der Apostelkirche (S. Arnulf zu Metz) begraben, aber 959 nach Loy bei Nancy übertragen, bei welcher Gelegenheit vielleicht seine ziemlich werthlose Biographie entstanden ist.

[128] Vgl. vv. Chlodulfi, Arnulfi, Trudonis, Gertrudis in Mabillon Acta SS. II.MGH. SS. I und II und Diplomm. I.Rettberg, D. Kirchengeschichte I, 491. – Bonnell, Anfänge des karolingischen Hauses, S. 137 und 185.