ADB:Canstein, Raban Freiherr von
Georg Wilhelm von Brandenburg, kam er in Beziehungen zu dem Berliner Hof und trat bald nach dem Tode der Herzogin (1650) in brandenburgische Dienste über. Als Mitglied des geheimen Rathes, als Regierungsdirector des Fürstenthums Halberstadt, als Präsident der Amtskammer zu Berlin (1653), später als Director des gesammten Kammerwesens und als Obermarschall (1659) nahm er unter der Regierung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm eine sehr hervorragende Stellung am brandenburgischen Hofe ein. Zu diplomatischen Sendungen wurde er hin und wieder verwendet, so namentlich bei verschiedenen Gelegenheiten an die braunschweigischen Höfe, an denen er von früher her Verbindungen hatte; ebenso war er Mitglied der Gesandtschaft, die 1657–58 den Kurfürsten bei der Kaiserwahl Leopolds I. vertrat; nach einigen Nachrichten wurde er bei diesem Anlaß (nach anderen erst 1670) von dem Kaiser in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Seine Hauptthätigkeit aber lag auf dem Gebiete der inneren Verwaltungsangelegenheiten; hier stand er dem Kurfürsten als eine der angesehensten Autoritäten besonders in Finanzsachen zur Seite; doch gelang es ihm nicht immer, seine, wie es scheint, bisweilen ziemlich radical eingreifenden Maßregeln durchzusetzen.
Canstein: Raban v. C., brandenburgischer Staatsmann, geb. 1617, † 1680. Er begann seine politische Laufbahn in braunschweigischen Diensten. Als Hofrath und Obermarschall der verwittweten Herzogin Anna Sophie von Braunschweig, einer Schwester des Kurfürsten- Cosmar und Klaproth, Der wirkliche geheime Staats-Rath (Berlin 1805). Pufendorf, Res. gesta Frid. Wilhelmi. Urkunden und Aktenstücke etc. Gesch. des Kurf. Friedrich Wilhelm (Berlin 1864 ff.).