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Artikel „Buchta, Richard“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 332–333, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Buchta,_Richard&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 13:42 Uhr UTC)
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Buchta: Richard B., Maler und Afrikareisender. Er wurde geboren am 19. Januar 1845 zu Radlow in Galizien, bereiste als Photograph Deutschland, Frankreich und Kleinasien, kam Anfangs der 70er Jahre nach Aegypten und drang mit geringen Mitteln, aber mit Unterstützung der ägyptischen Verwaltung in den Sudan und in die Aequatorialprovinz vor, fand 1877 bei Emin Pascha in Ladó Aufnahme und wanderte als Maler und Photograph bis Uganda und Unyoro. Er brachte die gelungensten, auch wissenschaftlich werthvollsten Photographien mit, die bisher in Inner-Afrika gemacht worden waren. Eine Auswahl davon gab er 1861 als „Die oberen Nilländer. Volkstypen und Landschaft, dargestellt in 160 Photographien, mit Einleitung von Dr. R. Hartmann“ heraus. Anfang der 80er Jahre ließ er sich in München nieder und malte im Auftrag des Königs Ludwig II. Miniaturen auf Elfenbein, mit Vorliebe Rococodamen. Nur mit seiner hochgradigen Kurzsichtigkeit war B. im Stande, diese ungemein fein ausgeführten Bildchen herzustellen. Mit dem Erlös seiner Kunst reiste er 1885 noch einmal nach Aegypten und besuchte das Fayum. Nach dem Tode des Königs wandte sich B. nach Wien, wo er als Gehülfe Junker’s bei der Ausarbeitung des 1. Bandes der Junker’schen Reisen in Afrika thätig war und das Buch „Der [333] Sudan unter ägyptischer Herrschaft. Rückblicke auf die letzten 60 Jahre“, ein Werk von Sachkenntniß und gesundem Urtheil, herausgab. 1884 hatte er eine Anzahl überarbeiteter Zeitschriftenaufsätze u. d. T.: „Der Sudan und der Mahdi. Das Land, die Bewohner und der Aufstand“ drucken lassen. B. hatte einen feinen künstlerischen Blick, leistete als Maler und besonders als Photograph Hervorragendes, verstand auch gewandt und anziehend mit der Feder zu schildern. Seine Reiseberichte in den Geographischen Mittheilungen, im Ausland, in den Mittheilungen der Wiener Geographischen Gesellschaft erregten zu ihrer Zeit Aufsehen. Er starb am 29. Juli 1894 zu Wien.