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Artikel „Botta d’Adorno, Jakob“ von Oscar Criste in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 141–142, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Botta,_Jakob_Marchese&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 11:08 Uhr UTC)
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Botta d’Adorno: Jakob Marchese B., kaiserlicher Feldmarschall, geboren im J. 1729 zu Cremona als Sohn des nachmaligen Feldmarschalls Anton B. (s. o.), kam mit 15 Jahren als Fähnrich in das Infanterieregiment Nr. 12, dessen Inhaber sein Vater war, wurde drei Jahre später zum Unterlieutenant, im J. 1749 zum Capitänlieutenant und 1752 zum Hauptmann befördert. Im J. 1756 zum Major vorgerückt, kämpfte B. bei Kolin auf dem rechten Flügel der Oesterreicher, der die wiederholten Angriffe der Preußen zurückschlug und wurde infolge seiner bravourösen Haltung mit dem Maria Theresiaorden ausgezeichnet und zum Oberstlieutenant befördert. Ueber die Haltung des Regiments in dieser Schlacht schrieb damals FM. Graf Daun: „Man sollte dem Regimente Botta den [Theresien] Orden in die Fahne sticken“ und thatsächlich läßt der Umstand, daß nebst B. noch zwei Stabsofficiere des Regiments den Theresienorden erhielten, bei den hohen Anforderungen, welche zur Erlangung dieses so selten gewährten Ehrenzeichens gestellt werden, wirklich außerordentliche Leistungen dieses Truppenkörpers voraussetzen. Am Schlusse des Jahres 1757 wurde B. Oberst bei dem Infanterieregimente Braunschweig-Wolfenbüttel Nr. 29 zur Belohnung für seine in der Schlacht bei Breslau geleisteten Dienste, wo er, dem Grenadiercorps zugetheilt, durch Umsicht und Entschlossenheit wesentlich den Brückenschlag über die Lohe erleichterte, jenseits angelangt aber das Dorf Klein-Mochbern in Besitz nahm und standhaft behauptete und dadurch der übergehenden Armee einen Stützpunkt verschaffte. Bei Landeshut am 23. Juni 1760 unterstützte er mit dem Regimente die Erstürmung des Buchberges, griff den Kirchberg an, auf welchem die Preußen alle ihre Kräfte concentrirt hatten und warf sie zurück. Für diese Waffenthat wurde B. noch auf dem Schlachtfelde zum Generalmajor befördert. Im J. 1761 war B. Commandant des in Schlesien gezogenen Cordons, 1767 wurde er zweiter Inhaber von Kaiser-Infanterie und 1771 Feldmarschalllieutenant. Bei Ausbruch des Krieges von 1778–79 erhielt B. das Commando in Mähren und Oberschlesien, wurde 1786 zum Feldzeugmeister befördert und commandirender General in Mähren, vier Jahre später Feldmarschall. Im J. 1798 legte er seine Stelle nieder und zog sich nach Brünn zurück, woselbst er am 17. Januar 1803 starb.

[142] Acten des k. und k. Kriegs-Archivs. – Wurzbach, Biogr. Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. – Hirtenfeld, Der Militär-Maria Theresienorden und seine Mitglieder. – Erzherzog Johann, Geschichte des k. und k. Infanterie-Regiments Nr. 12.