ADB:Boleslav II.
Otto II. und Heinrich von Baiern, dem Zänker, ausgebrochenen Streite steht er auf des letzteren Seite, schlägt (977) ein in Böhmen einbrechendes deutsches Heer, schließt jedoch später mit dem Kaiser seinen Frieden zu Quedlinburg ab. Noch einmal erklärt er sich für Heinrich gegen Otto III.: nachdem aber der Baiernherzog seinem Lehnsherrn Treue gelobt hatte, unterwirft sich auch B., greift aber wegen Meißen wieder zu den Waffen, muß jedoch schließlich sich dem Kaiser beugen (986). Vier Jahre darauf erhob B. sich aufs neue gegen den Kaiser und bekämpfte im Bunde mit den heidnischen Leutizen die Sachsen und den ihnen verbündeten Polenherzog Meško, einen Gegner von länger her. Aber auch jetzt ward er schließlich zur Nachgiebigkeit gezwungen, und das Abhängigkeitsverhältniß Böhmens zum deutschen Reiche stellte sich wieder her.
Boleslaw II., der Fromme, herrschte in Böhmen von 967–999. Er gründet 973 das Bisthum Prag, zu dessen Sprengel nicht nur Böhmen, sondern auch das von ihm abhängige Chorvatien (das Gebiet von Krakau und das Oppelner Land oder das spätere Oberschlesien), Schlesien (Mittel- und Niederschlesien) und wahrscheinlich ganz Mähren zählten. Das mit des Kaisers Zustimmung in das Leben gerufene Bisthum wurde der Erzdiöcese Mainz untergeordnet. Ob gleichzeitig ein eigenes Bisthum für Mähren errichtet wurde, ist nicht sicher gestellt, jedenfalls verschwand es noch während der Regierung Boleslaws II. In dem zwischen