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Artikel „Boleslav I.“ von Gottlieb Biermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 97–98, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Boleslav_I.&oldid=- (Version vom 5. Dezember 2024, 14:21 Uhr UTC)
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Boleslaw I., der Grausame, nahm nach des h. Wenzels Ermordung den böhmischen Herzogstuhl von 935–967 ein. Die von seinem Bruder Wenzel gepflegten freundlichen Verhältnisse mit Deutschland löste er, vertrieb die meist aus der Diöcese Regensburg gekommenen deutschen Priester und begann den [98] Kampf gegen König Otto I. mit der Verdrängung eines böhmischen Großen, der deutschen Schutz gesucht und gefunden hatte; zwei nach Böhmen eingebrochene sächsisch-thüringische Heeresabtheilungen schlug er und behauptete sich in einem 14jährigen Grenzkriege, bis er von dem 950 in seinem Lande einrückenden Herrscher Deutschlands eingeschlossen ward, da stellte sich B. dem König Otto I. und gelobte Unterwerfung. Er blieb dem gegebenen Worte treu. Tausend Böhmen kämpften und bluteten an der Deutschen Seite in der Ungarnschlacht auf dem Lechfelde, der Herzog selbst soll in einem Kampfe auf einer andern Wahlstätte den von der Sage verherrlichten ungarischen Führer Lehel besiegt haben. Ein kräftiger Herrscher beugt B. die Macht der Großen, erweitert die Marken seines Reiches und vermählt seine Tochter Dubrawka mit dem Polenherzog Miecišlaw.