Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Boeyermans, Theodor“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 37, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Boeyermans,_Theodor&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 05:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Boetzelaer, van den
Band 3 (1876), S. 37 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2013, suchen)
Theodoor Boeyermans in Wikidata
GND-Nummer 123138191
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|37|37|Boeyermans, Theodor|Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker)|ADB:Boeyermans, Theodor}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=123138191}}    

Boeyermans: Theodor B., Maler, geb. im November 1620 (getauft den 10.) zu Antwerpen, † daselbst 1677 oder 1678, war erst Licenciat. Erst in seinem 34. Jahr, den 17. Mai 1654, steht er in dem Register der St. Lucasgilde als Meister eingezeichnet. B. blieb unverheirathet und spielte eine große Rolle in der von den Jesuiten geleiteten Sodalität der bejahrten Junggesellen, in der er verschiedentlich allerlei Aemter bekleidete. Im J. 1664 ließ er sich, nach dem Vorgange so vieler Maler, als Liebhaber in die Rederykerskamer, die ihren Namen vom Olivenzweige führte, aufnehmen. Das Jahr darauf schenkte B. der Malerzunft das Oelgemälde, das die Antwerpia als „pictorum nutrix“ verherrlicht; die Gilde war davon so entzückt, daß sie dem Künstler 1667 einen silbernen, vergoldeten Kelch, der fünfzig Pattacons gekostet hatte, zum Geschenk machte und noch dazu ein Gedicht zu Ehren des Malers beifügte. Das Bild zierte ehedem die Decke im Gildesaal, ist aber jetzt im Antwerpener Museum untergebracht. In das Gemälde, das der Maler Dirk van Deelen, Bürgermeister zu Arnemuiden in Seeland, 1668/69 der gleichen Gilde schenkte, malte B. den Bund der Malerei und Dichtkunst. Auch dies Bild befindet sich jetzt im Museum. Im J. 1671 lieferte Theodor der St. Jakobskirche zu Antwerpen zwei Gemälde: die „Himmelfahrt Christi“ und die „Himmelfahrt Mariä“, wofür er zusammen 100 fl. erhielt; das letztere Werk ziert noch den Altar zur linken Seite des Eingangs in den Chor, die Himmelfahrt Christi aber ist verschwunden. Den letzten Jahren des Malers gehört der „Fischteich von Bethsaida“ an, worauf sich bei dem Epitaph der Stifterin, Helena Fey, die Jahreszahl 1675 findet. Auch dies ist jetzt in der Antwerpener Galerie. Außerdem sieht man daselbst: „Der Besuch eines Jesuiten bei einer vornehmen Familie“, „Der Gesandte“ und einen Frauenkopf. Auch andere belgische Städte besitzen Werke von B. Der Künstler ist von van Dyck beeinflußte; ein kräftiges Colorit, eine lebendige Composition zeichnen ihn aus. Unter den vlämischen Historienmalern, welche in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erst auftraten, ist er vielleicht der ausgezeichnetste.