ADB:Bode, Christoph August
Christian Benedict Michaelis. Nachdem er diese Studien noch in Leipzig bei Hebenstreit vervollständigt hatte, habilitirte er sich 1747 zu Halle unter Herausgabe seiner Erstlingsschrift „De primaeva linguae Hebraeae antiqitate“. Im J. 1749 erwarb er sich eine Stellung als außerordentlicher Professor zu Helmstädt durch eine gelehrte Arbeit, welche bereits die entscheidende und fruchtbringende Richtung der Studien seines ganzen späteren Lebens andeutete. Nachdem er nämlich sich die Kenntniß einer ganz außerordentlichen Menge von semitischen Dialekten erworben hatte, ging er daran die orientalischen Versionen des neuen Testamentes vorzugsweise in der Londoner Polyglotte mit dem griechischen Originaltext zu vergleichen, zugleich mit der Absicht, die bisher auf diesem Gebiete besonders von Mill und Bengel veranstalteten Collationen einer genauen Prüfung zu unterwerfen. So hatte er in der bereits erwähnten Arbeit die äthiopische Uebersetzung des Matthäus mit dem griechischen Original verglichen, ließ 1750 eine lateinische Uebersetzung des persischen Matthäus, 1751 eine eben solche der persischen Marcus, Lucas, Johannes und 1752 eine Revision der schon von Erpenius herausgegebenen arabischen Uebersetzung des Marcus folgen. Daran schloß sich 1752 bis 1755 die lateinische Uebertragung der äthiopischen Uebersetzung des Neuen Testamentes. Daneben erschien 1752 die Uebersetzung einiger Stellen aus der türkischen Version des Matthäus, 1757 die lateinische Uebertragung der vier ersten Capitel des Matthäus, 1757 die lateinische Uebertragung der vier ersten Capitel des Matthäus aus dem Armenischen. – Nachdem B. 1763 ordentlicher Professor der morgenländischen Sprachen zu Helmstädt geworden war, erschien von 1767–69 das abschließende Werk, in welchem die Resultate aller vorhergehenden Arbeiten gezogen wurden: die „Pseudocritica Millio-Bengeliana“. In demselben wurden sämmtliche von Mill und Bengel angezogene syrische, arabische, persische, äthiopische und armenische Varianten einer genauen Prüfung unterworfen, wobei B. eine ebenso ausgebreitete als gründliche Sprachkenntniß entfaltete. – Vgl. über diese Arbeiten[WS 1]: Meyer, Geschichte der Schrifterklärung, Göttingen 1805. Bd. 4. S. 176. 243. 245 ff. Bd. 5 S. 51. Rosenmüller, Handbuch für die Litteratur der biblischen Kritik. Bd. 3, S. 144. 155. – Andere kleine Schriften Bode’s in Meusel, Lexikon.
Bode: Christoph August B., geb. 28. Dec. 1722 zu Wernigerode, † 7. März 1796 zu Helmstädt. Auf der dortigen Stadtschule und zu Kloster Bergen bei Magdeburg vorgebildet, studirte er seit 1741 zu Halle Philologie und zwar insonderheit morgenländische Sprachen unter der Leitung von- Harles, Vitae philologorum Vol. III pag. 60 ss. Wideburg, Memoria C. A. Bodii. Helmst. 1796. Schlichtegroll, Nekrolog auf d. J. 1796. Bd. 2 S. 23 ff.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Abeiten