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Artikel „Bissel, Johannes“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 682, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bissel,_Johannes&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 14:22 Uhr UTC)
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Bissel: Johannes B., Neulateiner, geb. zu Babenhausen in Schwaben 20. Aug. 1601, † zu Amberg 1682. Er machte seine Studien zu Dillingen, wurde Jesuit und lehrte zu Regensburg Humaniora. 1632 flüchtete er sich vor den Schweden in die obere Pfalz, welche Flucht er in seiner „Icaria“, Ingolstadii 1637, Zinzerling’s Itinerarium Galliae nachahmend, humoristisch beschrieb. Christ. Gryphius wollte zur Erklärung der hier vorkommenden pseudonymen Oertlichkeiten und Personen einen Schlüssel herausgeben, scheint aber seinen Vorsatz nicht ausgeführt zu haben. Nachdem B. zu Ingolstadt mehrere Jahre eine Professur bekleidet hatte, wurde er 1639 auf kurze Zeit Hofhistoriograph des Kurfürsten Max I. und versah in der Folge das Predigtamt bei U. L. Frau zu München, später auch zu Dillingen und Amberg. Seine phantasievollen Kanzelreden behandelten mitunter die seltsamsten Themata aus dem Gebiete der Sage und Legende. Im beschreibenden Gedichte („Deliciae veris et aestatis“, 1640, 1644) zeigt er viel Naturwahrheit und Anmuth; von seinen geschichtlichen Werken möchte die Darstellung des böhmischen Feldzuges v. J. 1620 „Leo galeatus“, Ambergae 1677, auch jetzt noch Werth haben.

Seine zahlreichen Schriften verzeichnet Kobolt’s Bair. Gelehrtenlexikon.