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Artikel „Bex, Peter de“ von Joseph Albert Alberdingk Thijm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 595–596, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bex,_Peter_de&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 03:44 Uhr UTC)
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Bex: Peter de B. Herr von Freloux, Lütticher Staatsmann, geb. um 1570, † 22. Febr. 1651. Zum tüchtigen Juristen gebildet, trat er, dem Beispiel seiner Vorfahren folgend, früh in den Dienst seiner Vaterstadt. Es waren Zeiten trauriger, innerer Zerrüttungen für dieselbe; gegen den Bischof, Herzog Ferdinand von Baiern, stand die populäre Partei der „Grignoux“ zur Vertheidigung der städtischen Freiheiten und zur Aufrechthaltung der Neutralität Lüttichs im großen Kriege, namentlich zwischen den Generalstaaten und Spanien, in erbittertem Kampfe, neben B. hauptsächlich von Laruelle und Beeckmann (s. d.) geführt und auf Frankreichs Hülfe gestützt. Die der Volkspartei von den bischöflichen Gegnern, den „Chiroux“, schuldgegebene Hinneigung zum Protestantismus beschränkte sich auf das Begehren freier Religionsübung für die in der Stadt lebenden Protestanten. B. hat das Bürgermeisteramt in den Jahren 1623, 1632, 1637 und 1647 bekleidet und [596] war einer der einflußreichsten Männer der Grignoux, obwol selbst seine Gegner ihm nachrühmen, daß er sich nicht von blinder Gehässigkeit des Parteitreibens fortreißen ließ. Mußte er zwar nach dem Frieden von Tongern, 1640, nach Maestricht flüchten, um der Wuth der zur Macht gelangten Aristokraten zu entgehen, so war es - er kehrte 1646 nach Lüttich zurück - nach dem Frieden von Saint Gilles (1649) vielmehr die Besorgniß vor seinen eigenen alten Freunden, welche ihn zum zweitenmal zur Flucht nach Herstal, damals dem Hause Nassau gehörig, bewog. Dem Bischof, Herzog Maximilian Heinrich von Baiern, welcher in Lüttich auf Herzog Ernst gefolgt war, ward jedoch ein Brief hinterbracht, welchen angeblich B. in feindseliger Absicht gegen ihn an den Herzog von Lothringen geschrieben haben sollte. Der Herzog ließ infolge dessen durch deutsche Truppen B. in Herstal aufheben. Am 3. Febr. 1651 gefangen nach Lüttich eingebracht, ward der Achtzigjährige drei Wochen später vom Schöffengericht zum Tode verurtheilt und, da er zu stolz war, die Gnade des Herzogs anzurufen, enthauptet.

Biogr. nat. de Belg.