ADB:Bernhard von Braunschweig-Lüneburg

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bernhard II.“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 418, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bernhard_von_Braunschweig-L%C3%BCneburg&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 20:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 418 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Bernhard II. (Braunschweig-Lüneburg) in der Wikipedia
Bernhard II. in Wikidata
GND-Nummer 136816797
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|418|418|Bernhard II.|Ferdinand Spehr|ADB:Bernhard von Braunschweig-Lüneburg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136816797}}    

Bernhard II., Sohn Herzog Friedrich des Frommen von Braunschweig, † 1464, wurde im September des J. 1452 auf den Wunsch des Bischofs Magnus von Hildesheim zu dessen Coadjutor gewählt und gelangte auch nach des Bischofs Tode zur Regierung des Stifts. Die Hoffnung, welche der sterbende Bischof auf seinen Nachfolger gesetzt hatte, daß das von den braunschweigischen Fürsten oft und hart bedrängte Bisthum in der Verwandtschaft seines Nachfolgers mit jenen seinen besten Schutz finden werde, bestätigte sich nicht. B. blieb fortwährend den Interessen seines Hauses zugethan; auch weigerte er sich, die Weihen anzunehmen. Ihm sagte ritterliches Leben mehr zu als geistliche Uebungen. Unter solchen Verhältnissen war er dem Stifte von wenig Nutzen, und es wurde ihm kein Widerstand entgegengesetzt, als er im J. 1458 auf das Bisthum resignirte. Es kostete ihm keinen Kampf, in diesem Jahre dem Rufe des Vaters zu folgen, der, auf die Regierung in Lüneburg verzichtend, in Celle in ein Kloster ging. B. übernahm die Regierung des väterlichen Landes, vertauschte die bischöfliche Residenz mit dem herzoglichen Hoflager in Celle und vermählte sich im J. 1463 mit Mathilde, einer geborenen Gräfin von Schaumburg. Man spottete, er verlasse Maria und nehme Mathilde, er begebe sich der Königin und greife nach der Gräfin. B. starb schon ein Jahr nach seiner Verheirathung zu Celle am 9. Febr. 1464 in der Blüthe seiner Jahre, ohne Erben zu hinterlassen, so daß sein greiser Vater gezwungen war, sich den Mühen der Regierung wieder zu unterziehen. Bernhards Wittwe, Mathilde, vermählte sich in zweiter Ehe mit dem Herzoge Wilhelm dem Aeltern von Braunschweig und starb am 22. Juli 1468.

Rehtmeier’s Braunschw. Chronik. S. 681–713. S. 1320–1323. – Havemann, Gesch. der Lande Braunschweig und Lüneburg. Göttingen 1853. Thl. I. S. 506–563. S. 709. Die von Bernhard I. allein oder in Verbindung mit den Brüdern ausgestellten Urkunden bis 1395 im Urkundenbuch zur Geschichte der Herzoge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande von H. Sudendorf. Thl. V–VII. (So weit bis 1873 erschienen.)