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Artikel „Bernbeck, Friedrich“ von Carl Ruland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 409–410, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bernbeck,_Friedrich&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 10:22 Uhr UTC)
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Bernbeck: Friedrich B., geb. in Kitzingen 1511, † daselbst 20. Juni 1570; Jugendgespiele des berühmten Theologoen Paul Eber, bezog mit diesem das Gymnasium zu Nürnberg, sowie die Hochschule Wittenberg, wo er im freundschaftlichsten Verhältnisse mit Philipp Melanchthon und Joachim Camerarius Philosophie und Jurisprudenz studirte, in der Absicht einen Lehrstuhl zu besteigen; jedoch der Tod seiner Eltern, sowie die Wünsche seiner Verwandten riefen ihn in seine Vaterstadt, wo ein reiches Erbtheil seiner wartete. Er trat nun in den Rath; namentlich ward durch sein Eingreifen die Reformation seiner Vaterstadt durchgeführt; großes Verdienst hat er sich durch eigene von ihm ausgearbeitete Satzungen für die Schulen, durch Vermehrung der Lehrer an denselben und durch die Statuten des Hospitals erworben, die später den Städten Ansbach und Würzburg zum Muster dienten. Bereits in dem J. 1539 war er erster Bürgermeister, welches Wahlehrenamt er 1545, 1551, 1552 und 1562 wiederholt bekleidete, wobei er ununterbrochen mit Melanchthon im brieflichen Verkehre stand, sich dessen Rathes bedienend. Als Abgeordneter der Stadt Kitzingen kam er häufig mit den Würzburger Fürstbischöfen Melchior von Zobel und Friedrich von Wirsberg in Verkehr, bei welchem er die Interessen der Stadt Kitzingen besonders vertrat. Er war es, der die Grundlage des heute noch blühenden Kitzinger Weinhandels legte. Auch als Schriftsteller trat er unter dem graecisirten [410] Namen Arctocopus auf und veröffentlichte „Historia populi judaici“. Vitebergae 1562.

Sixt, Dr. Paul Eber. Heidelberg 1843. S. 226.