ADB:Bender, Blasius Kolumban Freiherr von

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Artikel „Bender, Blasius Columban Frhr. v.“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 320–321, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bender,_Blasius_Kolumban_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 23:28 Uhr UTC)
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Bender: Blasius Columban Frhr. v. B., österr. Feldmarschall, geb. 1713 in Gengenbach, † 20. Nov. 1798. 1733 in die kaiserliche Armee eingetreten, machte er noch unter Eugen den Türkenkrieg mit, dann die schlesischen, die niederländischen wie den siebenjährigen Krieg, überall durch Bravour hervorleuchtend, bei Mollwitz, Prag, Striegau und Trautenau schwer verwundet. 1758 ward er Oberst bei Colloredo Infanterie, 1769 Generalmajor und Commandant von Philippsburg; 1775 F.-M.-Lieutenant und Commandant von Olmütz; 1782 erhob ihn der Kaiser in den Freiherrnstand und 1785 zum Feldzeugmeister und Commandanten von Luxemburg. Hier ward ihm beim Ausbruch der belgischen Unruhen die wichtigste Rolle zu Theil. Kaiser Josephs Verfahren in den österreichischen Niederlanden, schwankend zwischen rücksichtslosen Eingriffen in die geistliche und weltliche Verfassung und Versuchen der Nachgiebigkeit, welche immer zu spät kamen, hatte in der Zeit vom October bis December 1789 den Abfall der Lande zu Folge. Nur in Luxemburg hielt B. die auch dort gährende Empörung nieder, und verhinderte den Anschluß an das „vereinte Belgien“, wie sich seit dem 11. Jan. 1790 die Lande nannten. Ihn stellte darauf Kaiser Leopold II., soeben seinem Bruder in der Regierung gefolgt, an die Spitze eines Heeres zur Niederwerfung des Aufruhrs. Eine Spaltung unter den Gegnern kam ihm zu statten. Den Aristokraten unter van der Noot und van Eupen widersetzte sich an der Spitze der Demokraten, denen sich die Armee zuerst anschloß, van der Mersch. Angesichts eines Kampfes aber mit den eigenen Landsleuten verließen letzteren die Soldaten; er ward zu Antwerpen gefangen gesetzt. Inzwischen hatte B. von Luxemburg aus Limburg besetzt. Der Kaiser war jetzt zu jeder Nachgiebigkeit in der Verfassungsfrage bereit, gleichwol blieben die sich durch den Sommer hinziehenden Unterhandlungen fruchtlos. Ende Novembers brach daher B. mit 30000 Mann von Luxemburg auf, erschien am 30. d. M. vor Brüssel und hielt schon am 3. Dec. seinen [321] Einzug. In wenigen Wochen war ganz Belgien unterworfen und Herzog Albert von Sachsen-Teschen kehrte als Oberstatthalter nach Brüssel zurück. Der französische Revolutionskrieg gab aber dann seit 1792 den Dingen wieder eine neue Wendung: B., welcher von 1791–92 in Belgien das Obercommando geführt, hatte gleichwol an dem Kriege der folgenden Jahre dort keinen Antheil. Aber nach dem Rückzuge der Oesterreicher aus den Niederlanden schloß er seine militärische Laufbahn noch durch die glänzende achtmonatliche Vertheidigung Luxemburgs gegen die Franzosen bis zur Capitulation vom 5. Jan. 1795. – B. hat in 29 Feldzügen 12 Schlachten und 9 Belagerungen mitgemacht.

Hirtenf. u. Meynert, Oesterr. Mil.-Conv.-Lex.