ADB:Barbé, Anton (Komponist)
[WS 1] Er ward 1527 an die Spitze der Capelle zu U. L. Fr. in Antwerpen berufen, die unter seiner Leitung eine weitreichende Berühmtheit erlangte. Wol um seinetwillen hielt auch O. Lasso, als er Rom verlassen hatte, sich länger als 2 Jahre in Antwerpen auf und nahm, als er 1557 nach München ging, eine Anzahl von Sängern der Frauenkirche mit sich dorthin. – 1562 trat B. in den Ruhestand. Seine handschriftlichen Arbeiten sind leider 1566 in der Frauenkirche von den Bilderstürmern zerstört. Gedruckt hat sich eine Messe „Vey la dance de Barbarie“ erhalten in einer 1545 u. 46 bei Tylmann Susato zu Antwerpen gedruckten Sammlung von 15 4stimmigen Messen. Zwei [51] seiner Motetten finden sich in „Quatuor vocum musicae modulationes“, gedruckt bei W. Bissenaken, Antwerpen 1542 und ein Lied in den „Chansons à quatre parties“, Antw. b. Tylm. Susato 1544. – Anton Barbé's gleichnamiger Sohn[WS 2] war Organist an der S. Walburgskirche; wir kennen Pavanen und Couranten von ihm. Sein Sohn wiederum gleiches Namens von 1595–1626[WS 3] Organist zu S. Jakob in Antwerpen. – (Biogr. nat. Belg.).
Barbé: Anton B., Musiker, wahrscheinlich im Hennegau geb., † 4. (nicht 2.) Dec. 1564.