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Artikel „Bachoff von Echt, Reiner“ von Roderich von Stintzing in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 756, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bachof_von_Echt,_Reiner&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 13:10 Uhr UTC)
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Bachoff: Reiner Bachovius ab Echt, ein Sohn des Vorigen, Jurist, ist 1575 in Leipzig geb. Er scheint dem Vater nach Heidelberg gefolgt zu sein, ist seit 1594 Mitglied der Universität, 1598 zum D. J. U. promovirt. So berichtet er in der Epistola dedicatoria seiner ersten juristischen Schrift: „Disputationum miscellarum liber unus“. 1604. Er bekleidete zuerst die Professur der praktischen Philosophie, ward 1614 neben Dionysius Gothofredus Professor der Jurisprudenz und Rector. Sein polemisches „Examen Rationalium A. Fabri“ erschien 1612. An sein ursprüngliches Werk: „Notae et Animadversiones ad Disputationes Treutleri (3 voll. 4°. 1617–1619) knüpfte sich der durch Grobheit berüchtigte Zank mit seinem Rivalen H. U. Hunnius in Gießen, dessen „Resolutiones Treutleri“ gleichzeitig (1617–20) erschienen. Als im J. 1620 die unglücklichen Folgen der Schlacht am Weißen Berge über die Pfalz hereinbrachen, begab sich B. nach Heilbronn. Er vollendete hier seinen „Tractatus de actionibus“, den er 1623 in Heidelberg mit einer Dedication an Bürgermeister und Rath von Heilbronn herausgab. Dann nach der Einnahme Heidelbergs durch Tilly, ist er wieder im Amte und bekleidet 1623 und 1626 das Rectorat, bleibt auch in Heidelberg als die Universität am 11. April 1626 geschlossen wurde. In diese Jahre fallen folgende Schriften: „Exercitationes ad Anton. Fabrum“. 1624. „Tractatus de pignorib. et hypoth.“ Heidelb. 1627. 4° – Er bemühte sich um diese Zeit durch Vermittelung seines jungen Verehrers J. O. Tabor („Mausoleum J. O. Taboris“ 1675 vor „Taboris Tractatus ed. Mylius“ Lips. 1688. fol.) ein Unterkommen in Straßburg zu finden, erklärt sich geneigt zur lutherischen Confession überzutreten und macht sich mit seiner Bibliothek auf den Weg. Allein in seinen Hoffnungen getäuscht und von allen Mitteln entblößt, begibt er sich nach Speier zurück, wo er 1628 seine „Commentarii in Institutiones“ (Spirae 1628. 4°) vollendete und herausgab. Nachdem die Universität in Heidelberg am 16. Juni 1629 und zwar als katholische Anstalt wieder hergestellt war, fand sich auch B. wieder ein, trat zur katholischen Kirche über und wurde in demselben Jahre Professor und Rector. Im folgenden dedicirte er seinem Gönner Kurfürst Maximilian von Baiern seine „Commentarii in primam partem Pandectarum“ (Spirae 1630) und bekannte sich darin als „per Dei gratiam Catholicae religionis sine ulla aequivocatione cliens“. Tabor fand ihn damals bei einem Besuche körperlich und geistig in traurigem Zustande. Als dann Heidelberg 1633 durch die Schweden erobert wurde und die Mehrzahl der kürzlich angstellten katholischen Professoren ihr Amt und die Stadt verlassen mußten, blieb B. und trat zur refomirten Confession zurück. Er soll um 1640 gestorben sein. Außer den schon genannten Schriften sind noch anzuführen: „Stricturae in Wesenbecium, „De Supplicationibus“ und „Observationes ad J. Paponii c. jur. francici.“ 1628. Neben Scharfsinn und Gelehrsamkeit charakterisirt ihn plumpe Polemik und das Bemühen sich auf Kosten der berühmtesten Vorgänger und Zeitgenossen zu heben.

Gundling, Otia c. 5. Hautz, Gesch. d. Univers. Heidelberg 2. 161–166. Haubold, Instit. litterar. p. 112.