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Artikel „August Friedrich, Prinz von Braunschweig“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 662–663, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:August_Friedrich&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 01:48 Uhr UTC)
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August Friedrich, Prinz von Braunschweig, ältester Sohn des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig, geboren zu Wolfenbüttel 24. Aug. 1657, besuchte, nachdem er eine standesgemäße Erziehung genossen, im J. 1672 die Universität Straßburg, begann nach zweijährigem Aufenthalte daselbst die große Tour durch Frankreich, Schweiz und Italien, wo er am Turiner Hofe und in Rom mit großen Ehren empfangen wurde und sich an letzterem Orte der besonderen Zuneigung der Königin Christine von Schweden zu erfreuen hatte und in Neapel durch den spanischen Vicekönig, Marquis d’Astorga, mit großen Auszeichnungen geehrt wurde. Am 15. Juni 1675 kam der Prinz nach Wien; hier wurde er zum kaiserlichen Obersten ernannt und ihm am 26. Aug. 1675 das Regiment Graf Sparr zu Fuß verliehen. Am 6. Nov. desselben Jahres kehrte er nach Wolfenbüttel zurück, verlobte sich am 10. Dec. mit der Prinzessin [663] Sophia Dorothea, der Tochter des Herzogs Georg Wilhelm von Celle, der nachherigen Gemahlin des Kurprinzen Georg von Hannover, der als König Georg I. den englischen Thron bestieg. Sophia Dorothea ist durch ihr Liebesverhältniß mit dem Grafen Philipp Christoph von Königsmark und durch ihre lange Gefangenschaft auf dem Schlosse zu Ahlden, unter dem Namen der Herzogin von Ahlden, bekannt geworden. Am 21. März 1676 folgte Prinz August Friedrich seinem Regimente nach Frankfurt am Main und nahm Theil an der Belagerung der Festung Philippsburg. Hier wurde er am 19. Juli in die Laufgräben zur Ablösung der in denselben befindlichen Truppen beordert, auch hatte er den Befehl am folgenden Morgen die vorliegende Contrescarpe zu stürmen. Der Sturm, an vier Orten ausgeführt, gelang vollkommen, aber Prinz Friedrich A. wurde durch eine Flintenkugel am Hinterkopfe getroffen, in Folge welcher Verwundung er am 22. Aug. 1676 zu Speier im neunzehnten Jahre starb. Seine Leiche wurde am 6. Oct. in Wolfenbüttel im Erbbegräbnisse beigesetzt. Zeitgenossen rühmen von ihm, „daß man nicht leicht einen Fürsten finden werde, bei dem die Tapferkeit, der Verstand und die kluge Conduite in schönerer Vereinigung zu sehen gewesen“. Auf seinen Tod erschienen Traueroden in lateinischer und deutscher Sprache und sein Vater ließ Gedächtnißmünzen und einen jetzt selten gewordenen Begräbnißthaler prägen. Auch existirt von ihm ein schönes Portrait nach einem Gemälde von J. Burckhard von Barthol. Kilian gestochen.

Rehtmeier, Braunschweig-Lüneburgische Chronik. III. 1572 f.