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Artikel „Ast, Friedrich“ von Karl Felix Halm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 626–627, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ast,_Friedrich&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 03:40 Uhr UTC)
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Band 1 (1875), S. 626–627 (Quelle).
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Ast: Friedrich A., ein philosophisch gebildeter Philolog, geb. zu Gotha am 29. Dec. 1778, † 31. Dec. 1841, bezog, auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt tüchtig vorgebildet, 1798 die Universität zu Jena, um sich dem Studium der Theologie zu widmen. Aber angezogen durch das rege Leben der lateinischen Gesellschaft unter Eichstädt’s Leitung trat er bald zur Philologie über und betrieb außerdem fleißig philosophische Studien. Bereits nach dreijähriger Wirksamkeit als Docent der Philologie und Philosophie zu Jena erhielt A. 1805 einen Ruf als Professor der classischen Litteratur an die Universität zu Landshut, in welcher Stellung er auch nach Verlegung der Universität nach München bis zu seinem Tode verblieb. Seine litterarische Thätigkeit bewegte sich in den früheren Jahren vorzugsweise auf philosophischem Gebiete. Seine zahlreichen philosophischen und ästhetischen Hand- und Lehrbücher (Handbuch der Aesthetik, 1805, Grundriß der Aesthetik, 1807, Grundlinien der Grammatik, Hermeneutik und Kritik, 1808, Grundlinien der Philosophie, 1809, Grundriß einer Geschichte der Philosophie, 1807 und 1825, Entwurf einer Universalgeschichte, 1808 und 1810 etc.) waren in seiner Zeit sehr geschätzt und viel verbreitet. Als Philolog erwarb sich A. einen bedeutenden Ruf durch seine Arbeiten über Plato. Nach verschiedenen Monographien, von denen wir das noch jetzt geschätzte Werk über „Plato’s Leben [627] und Schriften“ (1816) hervorheben, folgte seine Gesammtausgabe des Plato in 9 Bänden (1819–27), deren Hauptwerth auf der in gewandtem und fließendem Latein gefertigten Uebersetzung beruht. Von dem zu breit angelegten Commentar erschienen nur 2 Bände (1829–32 zu Protagoras, Phädros, Gorgias und Phädo). Den Abschluß seiner Arbeiten über Plato bildete das „Lexicon Platonicum“ in 3 Bänden (1834–39). Als Lehrer war A. geistreich und anregend, um jedoch einen tüchtigen Nachwuchs jüngerer Philologen heranzuziehen, war er etwas zu bequem, wie überhaupt auf der Universität zu Landshut nach kurzer, vielversprechender Blüthe bald ein starker Quietismus unter den Lehrern eingerissen ist. (Meusel, Gel. Teutschl. Bd. IX.–XXII. N. Nekrol. d. D., Jahrg. 1841. S. 1021.)