ADB:Alveldt, Augustin von
Luther im ziemlich gleichen Alter gestanden zu sein. Denn in seiner ersten gegen Luther gerichteten Streitschrift, die bereits 1520 in Leipzig gedruckt erschien: „Super apostolica sede, an videlicet divino sit iure nec ne .... ex sacro Bibliorum canone declaratio.“ bezeichnet er sich als Franciscaner-Ordens-Priester und Kloster-Lector zu Leipzig. Ein entschlossener, furchtloser Mann, den seine Ordensgenossen mit dem Lobe bezeichnen: er habe sich vor dem Hause Israel den Neuerungen wie eine Mauer entgegengestellt; während seine Gegner ihn dahin charakterisiren, daß er, was ihm Luther gegenüber an Gelehrsamkeit abgehe, durch Schimpfen ersetze. Selbst die Satyre bemächtigte sich des Streites und ergoß ihren Spott über A., der sich aber nicht einschüchtern ließ, sogar am 20. Jan. 1522 eine öffentliche Disputation gegen Dr. Johann Lang aus Erfurt in der Frauenkirche zu Weimar für das von den Reformatoren angefochtene Klosterleben hielt. 1523 war A. [376] Guardian des Franciscaner-Klosters zu Halle. Nach Ordensnachrichten scheint er noch 1530 gelebt zu haben.
Alveld: Augustin A. (Alfeld auch Alefeld), von seinem Geburtsorte Alfeld, einem hildesheimischen Städtchen, benannt, scheint mitSeine Schriften verrathen theologische Schulung und große Schlagfertigkeit, gepaart mit der Derbheit seiner Zeit. Sie sind am genauesten in Panzer, „Annales typographici.“ Vol. X. S. 88 und „Annalen der älteren deutschen Litteratur,“ S. 438 aufgeführt; heute haben sie nur noch den Werth seltener Stücke. Die letzte von ihm bekannt gemachte Schrift führt den Titel: „Oratio theologica, quam Magdeburgis ad Clerum habuit de Ecclesia bipartita et Mart. Lutheri omniumque Lutheranorum ruinoso ac stultissimo fundamento.“ Lipsiae, 1528. – Biographische Litteratur verzeichnet Adelung.