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Artikel „Altzenbach, Gerhard“ von Leonhard Ennen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 375, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Altzenbach,_Gerhard&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 20:43 Uhr UTC)
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Altzenbach: Gerhard A., Besitzer einer bedeutenden Kupferstecherei in Köln; er selbst nennt sich „Heiligentrucker.“ Er wohnte auf der Maximinstraße; sein Geschäft blühte von 1613–1672. Viele Zeichner und Kupferstecher waren für seinen Verlag thätig. Eine Verkaufsbude hatte er im Umgang des Minoritenklosters. Am 28. Mai 1612 ertheilte der Rath dem G. A. „für den besondern Traktat, den er auf geschnitten Kupferstücken von den ansehnlichen, hochberühmten Reliquien, so in dieser unserer Stadt, ingleichen zu Aachen, zu Trier und anderswo vorhanden, in öffentlichem Druck ausgehen lassen, das Privilegium, daß Niemandem gestattet sein solle, denselben Traktat und Kupferstücke in unserer Stadt ohne Altzenbach’s Vorwissen in Zeit von zehn Jahren nachzudrucken.“ – Im J. 1613 erschien bei ihm eine bildliche Darstellung einer Hinrichtung wegen „unerhörter Schelm- und Mordstücke,“ die zu Linz, Ergel, Unkel, Honneff, Königswinter, Bonn und anderswo begangen worden. Vom J. 1645 ab ließ er jedes Jahr einen „neuen Kalender mit darüber gesetzten dieser löblicher des Heiligen Reichs freyer Stadt Colln, Deroselben beiderseits nächster Landschaften, vort Dero Heiligen Patrone Bildnissen sammt der Rathsherren, der Stadt, der Bürgermeister, der Rentmeister und der Zünffte Wappen“ erscheinen. Am bekanntesten sind von ihm: eine Ansicht der Stadt Köln nach einem Stich von Wenzeslaus Holar, ohne die Festungswerke von Deutz, eine andere nach einer Toussin’schen Zeichnung von Abraham Aubry ausgeführt, eine Ansicht des Rathhausthurmes und des Portales (J. Toussin delineavit, Abraham Aubry fecit, Gerhardus Altzenbach excudit), die Frohnleichnamsprozession mit dem Grundrisse der Stadt Köln, nach einer Zeichnung von Schott, gestochen von Löffler jun. – Gerhard’s Geschäft wurde fortgesetzt von Wilhelm Altzenbach, der wahrscheinlich des erstern Sohn oder jüngerer Bruder war. Aus seinem Verlag ging hervor: die H. Brigitta, der Tod der H. Margaretha, biblische Darstellungen, Blumenstücke u. s. w. Im J. 1680 finden wir ihn noch als Verleger in Köln. Vergl. auch Meyer’s Künstlerlexicon.