ADB:Ackner, Johann Michael
Heyne, Blumenbach, Beckmann und Heeren. Nach Beendigung seiner Universitätsstudien bereiste er zu Fuß einen großen Theil von Deutschland und Frankreich, die Schweiz und Italien. Nach der Heimkehr in sein Vaterland wirkte er 13 Jahre an der Hermannstädter Schule als Professor der Philologie und Archäologie. Hier gab er 1809 seine „Antiqua musei Parisiorum monumenta“ heraus. 1821 wählte ihn die evang. Gemeinde in Hammersdorf zu ihrem Pfarrer. Bei aller Treue für den Beruf des Seelsorgers fand er in seiner neuen Stellung Muße genug, sich seinen Lieblingsstudien in rastloser Thätigkeit zu widmen. Zahlreiche Reisen, die er in den Jahren 1832 bis 1847 unternahm, um die römischen Inschriftengebiete Siebenbürgens und der Nachbarländer, sowie interessante Fundorte von Mineralien und Petrefactenlager zu besuchen, führten zu einer stattlichen Reihe von werthvollen Abhandlungen archäologischen und naturhistorischen Inhalts, deren Verzeichniß man in der „Transsilvania“, Beibl. des Siebenb. Boten, Nr. 14 des J. 1862 findet. Aber auch eine schöne und reiche Sammlung von Antiquitäten, Münzen, Petrefacten und Mineralien dankt besonders jenen Reisen ihre Entstehung. Bei dem hohen Interesse, das diese Sammlung gewährte, bei den umfassenden Kenntnissen, dem Reichthum der Erfahrungen und bei der bis ins höchste Alter ungetrübt bewahrten Leutseligkeit des „Nestors deutscher Forschung in Siebenbürgen“ konnte es nicht anders sein, als daß der stille Pfarrhof des freundlichen Dorfes häufig zahlreiche Freunde und Jünger der Wissenschaft in sich aufnahm. Mit Recht konnte sein Biograph in dem warm geschriebenen Nachrufe sagen: „So sehen wir A. durch mehr als ein halbes Jahrhundert im Mittelpunkte aller wissenschaftlichen Bestrebungen seiner Nationsgenossen in hervorragender Weise thätig, theils selbst arbeitend, theils durch sein Beispiel und seine Aufmunterung und Unterstützung jüngere Kräfte anregend, belehrend und fördernd.“ – Die Anerkennung der Verdienste wurde dem edlen Manne im In- und Auslande von allen Seiten zu Theil und allgemeinste Verehrung wurde ihm an seinem 50jährigen Dienstjubiläum am 8. Oct. 1858 entgegengetragen. – Seine hervorragendsten Werke sind die „Mineralogie Siebenbürgens mit geognostischen Andeutungen“, Hermannstadt 1847–55. „Die römischen Alterthümer und deutschen Burgen in Siebenbürgen mit einer Uebersichtskarte“ und „Die Colonien und militärischen Stand-Lager der Römer in Dacien“, vor Allem aber „Die römischen Inschriften in Dacien, gesammelt und bearbeitet von J. M. Ackner und Friedr. Müller“, [40] Wien 1865. – Es war ihm nicht beschieden, das Erscheinen des letztgenannten, in seinem 81. Lebensjahre beendigten Werkes zu erleben. Seine Sammlungen erwarb der naturwissenschaftliche Verein in Hermannstadt.
Ackner: Johann Michael A., Archäolog und Naturforscher, geb. zu Schäßburg 25. Jan. 1782, † als evangel. Pfarrer von Hammersdorf (nächst Hermannstadt) 12. Aug. 1862. Die erste Ausbildung erhielt er am Gymnasium seiner Vaterstadt, studirte hierauf Philosophie am evangel. Gymnasium zu Hermannstadt und begab sich 1805 nach Wittenberg. Aber nach kaum vollendetem ersten Jahre wurden die Studien hier in Folge der Besetzung Wittenbergs durch die Franzosen unterbrochen. Er hörte darauf in Göttingen u. a.- Transsilvania, 2. Jahrg., 1862, Nr. 14. – Oesterreich. Wochenschrift für Wissensch., Kunst u. öffentl. Leben, 1863, Nr. 4.