Textdaten
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Autor: H.
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Titel: Zur Orientirung
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aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 216
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1857
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[216] Zur Orientirung. Der Herr Verfasser der sehr interessanten Skizze über das Wasserglas sagt auf Seite 199 Zeile 2 von unten in Nr. 13. der Gartenlaube, daß die Kieselsäure nicht im geringsten die Eigenschaften einer Säure habe, aber bei Berührung mit basischen Körpern unter günstigen Umständen den Charakter einer solchen annehme. Da diese Bemerkung leicht eine ganz unrichtige Ansicht über die Bedeutung der beiden Begriffe „sauer“ und „basisch“ veranlassen kann, so sei uns folgende Bemerkung gestattet:

Im alltäglichen Leben denken wir uns allerdings unter einer Säure eine sauer riechende und sauer schmeckende Substanz; in der Wissenschaft dagegen ist „sauer“ ganz unabhängig von den Eigenschaften eines Körpers, indem man mit sauer nur einen eigentümlichen Zustand bezeichnet, der nie von Anfang an in einem Körper vorhanden oder wahrnehmbar ist, sondern erst dann in manchen zusammengesetzten Substanzen zum Vorschein kommt, wenn man sie mit andern in unmittelbare Berührung bringt, wobei die letzteren einen entgegengesetzten, den sogenannten basischen Zustand annehmen. Sauer und basisch sind, wie die zwei entgegengesetzten Elektricitäten, zwei Zustände, die sich wieder aufzuheben vermögen, und gerade, wie sich zwei entgegengesetzt elektrische Körper anziehn, so findet eine Anziehung und chemische Vereinigung zwischen dem in den sauren und dem in den basischen Zustand gerathenen Körper statt, in Folge dessen die beiden sich ausgleichenden Zustände wieder verschwinden und eine neutrale Substanz, das Salz, entsteht.

Wasserglas und Seife haben nur das mit einander gemein, daß sie auf solche Weise entstanden und daher Salze sind; sie gleichen sich aber nicht mehr, als sie überhaupt allen übrigen Salzen gleichen. –

H.