Textdaten
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Autor: H. J.
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Titel: Zimmerpflanzen im August
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 33, S. 563–564
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[563] Zimmerpflanzen im August. Schön blühende Blumenzwiebeln, wie Hyazinthen, Tulpen, Narzissen, Tazetten, Jonquillen, Crocus etc., bilden im Winter den angenehmsten Blumenschmuck des Zimmers. Wer sie nicht am Orte bei einem Händler persönlich aussuchen kann, muß die Zwiebeln jetzt bestellen. Er wird sie dann im günstigen Falle im September bekommen, und das ist die Zeit, dieselben einzupflanzen. Will jemand Hyazinthen in Wassergläsern ziehen, so muß er dies besonders bemerken, denn es giebt besondere dazu geeignete Sorten. Ueberhaupt muß der Besteller angeben, ob er frühe oder späte Sorten, gefüllte oder einfache wünscht und wie viel von jeder Art und Farbe. Wer nicht ausgesucht schöne und daher auch theure Sorten begehrt und billig kaufen will, bestelle sogenannten „Rummel“ zum Treiben; aber gesondert nach Farben. Viele Zwiebelhändler bieten auch Sortimente, aus verschiedenen Farben bestehend, zu verschiedenen Preisen an. Im Rummel kommt jede Zwiebel durchschnittlich auf etwa 25 bis 30 Pfennig, Hat man nicht genügend Blumentöpfe für die Zwiebeln und nicht die Sicherheit, dieselben am Orte rasch zu bekommen, so bestelle man sie zeitig genug. Die Größe der Hyazinthentöpfe (15 cm hoch, oben 9 cm weit) weiß wohl jeder Töpfer. Größere Töpfe sind unnöthig und unschön.

Hat man die Absicht, Blumen aus dem Lande im Winter zur Blüthe zu bringen, z. B. Monatsveilchen, Vergißmeinnicht, Landprimel etc., so pflanze man sie gegen Ende des Monats in Töpfe und stelle sie bis November im Freien auf. Versteht es der Blumenfreund, Rosen im Winter zu treiben, so halte er die schon in Töpfen stehenden Treibrosen in diesem Monat trocken, ohne sie ganz austrocknen zu lassen, was am einfachsten durch Umlegen der Töpfe mit den Pflanzen geschieht, so daß kein Regen sie treffen kann.

Hat man, wie im vorigen Monat angedeutet wurde, die zum Winter- und Frühlingsflor bestimmten chinesischen Primeln und Cinerarien selbst ausgesät, so haben die Pflänzchen jetzt die Größe, um in flache Samentöpfe oder Kästchen weiter verpflanzt zu werden. Später, im September, müssen sie einzeln in kleine Töpfe, später nochmals in größere versetzt werden. Wer die für das Blumenfenster und die Gartenbeete bestimmten krautartigen Pflanzen, rundblätterige Pelargonien (sogenannte Scharlach-Geranien), Lobelien, Heliotrop, buntblätterige Coleus, Iresine (Achyranthes) etc., selbst ziehen und überwintern will, mache jetzt Stecklinge davon. [564] Uebrigens ist es vortheilhafter, solche Pflanzen, sowie auch Cinerarien und chinesische Primeln rechtzeitig aus sogenannten Pflanzenversandgeschäften, die es jetzt in allen Gegenden giebt, zu beziehen. Diese ziehen von solchen beliebten Blumensorten Tausende und verkaufen billig. Wer krautartige Calceolarien selbst ziehen will, was ich indessen kaum empfehlen möchte, muß den Samen im August aussäen, die Saatgefäße nur mit einer Glastafel bedecken und sehr darauf sehen, daß die kleinen Nacktschnecken die Pflänzchen nicht abfressen. Sie werden später einzeln in kleine Töpfe in Heideerde verpflanzt und an einem hellen, kühlen, aber frostfreien Orte durchwintert. Stehen sie zu warm, so bekommen sie Blattläuse.

Haben manche unter den ständigen immergrünen Zimmerpflanzen zu kleine Töpfe, so ist es jetzt noch Zeit, sie umzupflanzen, doch nehme man nur mäßig größere Töpfe, sonst werden die Pflanzen krank. H. J.