Zedler:Wein, (gesunder Kräuter-)
Wein, (gesunder Kräuter-) welchen der Wohlerfahrne und Curiöse Kellermeister, in II Bande, seines Kunstbuchs, p. 501 also vorschreibet: Nehmet schöner Sammet oder gefeinter Rößlein, Cardobenedictenkraut, die Knöpfe müssen weg, Hirschzungen, Caryophelwurtzel, Edel-Leberkraut, Binellen, Wermuth, die Blättlein müssen auch weg, Alantwurtz, Tausendgüldenkraut, Roßmarin, etlicher Oesterreichischer Safranblümlein. Man nehme diese Kräuter und Wurtzeln also nach Belieben und nach Größe des Fasses oder Fäßleins; das Fäßlein aber muß oben einen viereckichten Spund haben, damit man mit der Hand hinein greifen kan, alsdann lasse man bey einen Wagner lindene Spähne dünne schneiden zwey Queer-Finger breit, und lege unten den Boden des Fäßleins dick über mit solchen Spähnen, und dann thue die Kräuter und Wurtzeln auf die Spähne, bis das Fäßlein voll ist. Alsdenn mit Weine zugefüllt, drey Tage und Nächte ruhen lassen, dann angezapft, und was davon heraus getrunken worden, gleich wieder zugefüllet, und mit dem viereckichten Decklein wieder zugedeckt, dann Morgens, Mittags und Abends davon getruncken.