Zedler:Rosensyrup (einfacher laxirender)

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 32 (1742), Spalte: 929. (Scan)

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Rosensyrup (einfacher laxirender) Syrupus Rosatus solutivus simplex, sive Mucharum. Nehmet frische Damascenerrosen, so viel beliebig, zum Exempel zwölff Pfund, stosset und weichet sie vier und zwantzig Stunden in eben so viel Pfunden hellen siedendem Wasser, hernach drücket sie aus, thut zwey Pfund weissen Zucker dazu, und kochet es nach der Kunst zu einem Syrupe. Dieser ist sehr gut in Entzündungen des Magens, zur feurigen Fieberhitze, und den unersättlichen Durst zu stillen; Nicht weniger dienet er zu den Pestfiebern: angesehen er, vermöge seiner bittern und gewürtzhafften Eigenschafft, der Fäulniß, dem Giffte und übler Lufft widerstehet; Die Eingeweide, so von allzu grosser Hitze geschwächet worden, kühlet und stärcket er, verschaffet ihnen ihre natürliche Wärme, benimmt die Schlaflosigkeit in den Fiebern und laxiret gelinde. Ob man schon ehedem diesen Syrup durch vielfältiges Aufgüssen zu bereiten pflegte; So erfordert doch solches viel Arbeit, und wird der Syrup deswegen nicht kräfftiger. Im übrigen setzen einige Apothecker diesen Aufguß gemeiniglich auch ohne Zucker hin, und brauchen ihn bey anderer Gelegenheit. Wem nicht anstehen solte, daß so viel wohlrüchende Theilgen der Rosen durch das Kochen verlohren gehen, oder mit wenigern Rosen eben dasjenige erhalten will, der muß mehr Wasser darauf güssen, und anstatt des Weichens, einige Stunden lang destilliren, und also in dem Frauenbade das wohlrüchende Wasser abzühen, das Ubrige aber zu obbenannten Gebrauche ausdrücken und anwenden.