Zedler:Rosensyrup (einfacher) Zwelfers

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Rosensyrup (einfacher laxirender)

Band: 32 (1742), Spalte: 928–929. (Scan)

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Literatur
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Rosensyrup (einfacher) Zwelfers, Syrupus Rosatus Simplex, Zwelferi. Nehmet zwey Pfund Rosenwasser, das ohne einigen Zusatz aus Zwelfers Dunstbade destilliret worden, in dieses wohlrüchende Wasser werffet acht Untzen frische rothe Rosen, und güsset ein halb Quentgen Vitriolgeist dazu, lasset es ohngefehr zwey Tage in einem wohl verstopfften Glase in der Digestion stehen, denn seiget es durch und drücket die Rosen scharff aus; das ausgedruckte und durchgeseigte Wasser lasset durch ein Filtrum lauffen, daß es recht klar werde, und hebet es indessen auf. Nun aber nehmet wieder acht Untzen frische Rosen, kochet sie mit gnug schlechtem Wasser gelinde, daß ohngefehr zwey Pfund übrig bleiben; denn seiget es durch, drucket die Rosen scharff aus, und machet das Decoct mit Eyweiß klar; zu diesem thut viertehalb Pfund weissen Canarienzucker, und kochet es mt einander zur Morschellendicke, daß fast alles Decoct davon verrauche; hernach güsset ohngefehr zwey Pfund von dem oben aufgehabenen, wohlrüchenden, essentificirten und säuerlichen Rosenwasser darunter, und lasset es in einem irdenen verglasurten Gefässe nur ein mahl aufwallen, so werdet ihr einen angenehmen und kräfftigen Syrup bekommen, der die Leber und den Magen ungemein stärcket, überdiß kühlet, befeuchtet, und die febrilische Hitze löschet. Auch kan man mit diesem Rosensyrupe in einem Augenblicke eine schöne Rosen-Tinctur verfertigen, wenn man ihn nemlich unter ein destillirtes, oder [929] nur schlechtes Wasser, oder unter ein Decoct vermischet. Dabey muß man aber vornehmlich beobachten, daß die Zubereitung dieses Syrupes in einem irdenen und verglasurten Geschirre geschehe.