Wohl bin ich schön
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Wohl bin ich schön,Wohl bin ich reich,
Doch ein liebend Herz
Wo find’ ich’s gleich?
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Ach, ohne Lieb’In der Einsamkeit
Wie lebt sich’s so schwer
Im Seidenkleid!
Wohl fänd’ ich Lieb’
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So treu und schlichtIn des armen Waisen Herzen,
Doch darf ich’s nicht.
Mein Vater wacht,
Meine Mutter wacht,
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Lassen nie allein mich gehenIn den Garten bei Nacht.
Und lassen sie auch
Mich einmal – gleich erscheint
Mir zur Seite der Alte,
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Der Verhaßte, der Feind.